“Campingbrötchen? Isst man die beim Zelten, oder was?” Das war so ziemlich die erste Reaktion meiner Kolleginnen, als ich vom heutigen Rezept erzählte. Dabei kennt sie “bei uns im Norden” jeder- Hefeteiggebäck mit Hagelzucker und manchmal mit Rosinen oder Marzipan drin. Hmmm…superlecker. Und nein, es ist NICHT das Gleiche wie ein “Weckchen mit Rosinen” im Rheinland. Als zugezogene Kölnerin muss ich das einfach mal sagen! 🙂 Warum die Campingbrötchen heißen? Gute Frage – ich habe keine Ahnung!
Die Campingbrötchen sind super zum Frühstück, aber auch zum Nachmittagskaffee. Sie sind recht süß, aber nicht wie Kuchen…also man kann durchaus noch Marmelade drauf streichen ;-).
Ich nehme relativ viel Hefe, lasse die Brötchen dafür aber nur kurz gehen. Das macht sie wirklich praktisch fürs Sonntagsfrühstück.
Hmmmm….wie gut, dass ich die eine Hälfte immer gleich einfriere, sonst wäre ich den ganzen Tag in Versuchung 🙂
Mein Rezept ist mit Rosinen, aber wer die nicht mag, lässt sie einfach weg.
Zutaten für 10 Brötchen:
500 g Mehl
200 ml Milch
75 g weiche Butter oder Margarine (Butter sollte nicht aus dem Kühlschrank kommen, dann zur Not in der Mikrowelle etwas anwärmen)
1 Ei
1 Eigelb
60 g Zucker
70 g Hagelzucker + 15 g Hagelzucker
1 Würfel Hefe (42 g)
ca. 50 g Rosinen
10 g Salz
Zubereitung:
1. Den Ofen auf 190 Grad vorheizen (es sei denn, man will den Ofen zum gehen lassen des Teigs verwenden, dann bitte nur 40 Grad). Die Milch leicht erwärmen, den Zucker und die Hefe hineingeben und gut verrühren. 5 Minuten stehen lassen.
2. Das Mehl mit dem Ei, dem Fett, dem Salz und der Hefemischung in eine Schüssel geben. Mit einem elektrischen Handrührer (Knethaken verwenden) Oder den Händen 3 Minuten durchkneten, bis ein homogener Teig entstanden ist.
3. Den Teig abgedeckt 10 Minuten an einem warmen Ort stehen lassen.
4. Den Teig in 2 Teile teilen. Den einen Teil mit den Rosinen und den 70 g Hagelzucker verkneten. Beide Teile in 10 Stückchen teilen.
5. Immer ein Teigstück ohne Rosinen/Hagelzucker in der Hand flach drücken, ein Stück mit Rosinen darauf legen und das flache Stück um das Rosinenstück verschließen. So ist keine Rosine außen am Brötchen (die werden dann so unangenehm hart).Jetzt sehen die Kugeln oben (da wo der Teig ohne Rosinen verschlossen wurde) nicht so hübsch aus:
Deshalb drehen wir die Kugeln um:
Die Kugeln auf ein Backblech legen und mit Alufolie und einem Tuch abdecken. Die Kugeln sollen auf keinen Fall austrocknen. An einem warmen Ort 25 Minuten gehen lassen. Die Brötchen vor dem Gehenlassen:
und danach:
6. Die Brötchen oben mit Eigelb bepinseln, ca. 1 cm tief einschneiden und den restlichen Hagelzucker darauf verteilen. Und dann ab in den auf 190 Grad vorgeheizten Ofen:
7. 15-18 Minuten backen, dann herausnehmen und warm oder kalt genießen. Warm sind sie am besten :-). Wenn man sie länger als ein paar Stunden aufbewahren möchte, lagert man sie am besten in einer Tüte. Am nächsten Morgen kann man sie im Ofen nochmal kurz erwärmen, sie schmecken dann wieder ganz frisch.
Mal abbeißen?
Liebe Danja,
die Brötchen sind einfach der Hammer!!! Ein Traum!!!
Vielen dank für die ganzen tollen Rezepte!!
Liebe Grüße
Sarah
P.s.: für meinen Mann muss ich immer die Cannelloni mit Chili con carne. Er liebt sie
Hmmmm sind die super! Klasse Anleitung und sie werden so wie sie auf deinen Bilder aussehen…wie soll man da die Finger von lassen – da hilft nur einfrieren oder verteilen 😉
Die Brötchen sind gerade frisch aus dem Ofen gekommen (und zwei sind schon direkt in meinem Bauch *schäm*) Sooooooo lecker ! Morgen früh gibt es eins mit der Johannisbeer-Bananen-Kokos-Marmelade.
Danke für das tolle Rezept !
Huhu,
bei uns hat nur Einfrieren geholfen, sonst hätten wir wohl auch alle sofort gegessen 😉
Freut mich sehr, dass die Brötchen Dir auch so gut schmecken!
Liebe Grüße,
Danja
Hallo Danja,
also ich komme vom Niederrhein, wo meine Eltern eine Konditorei hatten und kenne die Campingbrötchen daher. Im Norden hat es ein wenig gedauert, bis ich einen Bäcker gefunden habe, der Campingbrötchen anbietet.
Hier die Erklärung des Namens: Die Campingwecken heißen so, weil sie wie ein Wandererpaket verschnürt werden. Eigentlich logisch. Ich kenne sie übrigens mit Marzipan drin. Wenn sie dann noch warm sind, sind sie eine absolute Sünde!
Liebe Grüße
Christian
Huhu Christian,
vielen lieben Dank für Deinen Kommentar und die Erklärung! 🙂
Grüssli,
Danja
Hallo Danja,
auch gluten- und laktosefrei sind die Campingwecken super geworden.
Gruß Petra
Hey Petra, das ist ja super! Magst du vielleicht den anderen Lesern verraten, was Du als Ersatz für ein Mehl genommen hast? Ich weiß, dass hier noch ein paar Leser diese unverträglichkeiten haben 🙂
Lieben Dank im Voraus und schöne Grüße aus Köln,
Danja
Klar verrate ich mein Umwandlung 🙂
Als Mehl nahm ich den hellen Mehlmix von der Maisterei – natürlich glutenfrei.
Es müsste auch mit jedem anderen gf Mehl funktionieren, je nachdem was man zu Hause hat.
Zusätzlich habe ich mehr pflanzl. Milch genommen und den Mehlanteil um 10% reduziert und 1 Tl gemahlene Flohsamenschalen an den Teig gegeben.
Der Teig muss sich noch kneten lassen; muss aber feuchter sein als glutenhaltiger Teig.
Nach dem Backen entweder gleich essen 😉 oder einfrieren und bei Bedarf rausholen und evt. kurz auf dem Toaster aufwärmen.
Lieben Gruß
Petra
Huhu Petra,
vielen lieben Dank für diesen Einblick in “Deine” Küche! :-).
liebe Grüße,
Danja
Du hast mir heute Morgen mein Urlaubsfrühstück gerettet! 😀 Ganz herzlichen Dank für das Rezept.
Meine Geschmacksnerven meinen, ich müsste nächstes Mal mehr Zucker in den Teig geben (oder es mit Marzipan probieren… mmmmmh). Andererseits ist mein letztes “echtes” Campingbrötchen auch schon mindestens 15 Jahre her und möglicherweise irre ich mich. Leider gibt es den Bäcker meiner Kindheit nicht mehr 🙁
Huhu,
also in meiner Heimat gab es Campingbrötchen durchaus auch sehr unterschiedlich süß. Es gab die “volle Dröhnung” mit viel Marzipan, Hagelzucker und auch sonst viel Zucker im Teig, aber auch die etwas leichteren mit nur wenig Hagelzucker und einem eher neutraleren Teig. Ich mochte sie alle, hihi…
Vom Gefühl hier liegt dieses Rezept etwa in der Mitte, aber Marzipan schadet eigentlich NIE! 🙂
Ich hoffe, Du hast Lust noch eine Version mit mehr Zucker zu versuchen- ich wäre nämlich absolut am Ergebnis interessiert, auch an einem Versuch mit Marzipan *neugierig*.
Liebe Grüße,
Danja
Zwei Zuckerversionen später… 75g sind meinen Kindheitserinnerungen zu wenig, 90g zu viel. Nun wird vor Weihnachten wohl nichts mehr aus einem “Mittelding”-versuch und das Marzipan muss wohl auch bis nächstes Jahr warten.
Wobei… jetzt wo ich das zweite gerade kalt esse, vielleicht sind 90g doch genau richtig 😀 Mmmmmh.
Hihi…Du hast Recht, das geht mir bei einigen Sachen so: Kalt mag ich sie süßer als noch lauwarm…eigentlich komisch, oder?
Huhu… möchte dieses tolle Rezept gern mit Marzipan versuchen. Wie gehe ich da vor? Rein reiben in den “innen” Teig? Lg
Huhu Nicole,
da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn Du das Marzipan reibst und in den Teig gibst, hat das ganze Brötchen einen leichten Marzipangeschmack. Du kannst aber auch die aufgegangenen Brötchen oben etwas einritzen und kleine Marzipanwürfel in den Spalt streuen, dann ist es etwas “konzentrierter”. Ich habe auch schon welche gebacken, bei denen ich das geriebene Marzipan mit Eiweiß und Puderzucker zu einer cremigen Masse gerührt und in dicken Klecksen in einen eingeritzen Spalt gegeben habe- das war sehr lecker.
Grüssli und viel Spaß beim Ausprobieren,
Danja