Zweierlei Orangensorbet (eins davon mit Schuss ;))

Huhu ihr Lieben,
naaa, genießt ihr auch den Sommer? Offiziell startet er ja erst nächste Woche, aber hier gab es schon so einige richtig schöne warme Tage. Für mich kann es ja nie genug Sonne geben, deshalb genieße ich die Zeit von Juni bis September immer besonders…ich war schon picknicken, viel Fahrrad fahren, am Weinbrunnen hier “in der Hood”…und morgen mache ich mich für 3 Tage auf nach Dresden, noch mehr Fahrrad fahren. Apropos- das neue Rad durfte auf die erste Berlin-Tour, yeha! Guckst du hier ;)…(neu, Danja jetzt endlich auch mit Helm, haha…).

Als ich vor einiger Zeit an einem wirklich heißen Tag in einer Überraschungstüte mit Obst und Gemüse unter anderem einen Riesenhaufen reife Orangen fand, staunte ich nicht schlecht….was zur Hölle mach ich nur damit?

Nur O-Saft trinken ist ja auch ein bisschen lahm…und die in Salaten oder Desserts zu verwerten….puh, so viele Kilo Nachtisch kann selbst ich nicht essen…also musste eine andere Idee her. Was besteht hauptschlich aus Orangensaft, passt gut zu einem heißen Sommertag und ist nicht schwer zu machen? Richtiiiiig, Orangensorbet. Also los!

Ich habe zwar eine kleine Eismaschine, hatte die aber noch nie für Fruchtsorbet benutzt…außerdem wollte ich ein Rezept kreieren, das jeder nachmachen kann, deshalb die Herstellung im TK. Man muss zwar ab und an umrühren, aber es kommt nicht so drauf an, ob da mal 20 Minuten oder auch mal anderthalb Stunden dazwischenliegen. ich mache es einfach immer, wenn ich zufällig in der Küche vorbeikomme, ein paar Stunden lang.

Da ich echt viele Orangen hatte, hab ich gleich 2 Sorten hergestellt. Die Portionen sind allerdings nicht riesig, pro Sorte ergibt das rund 6-8 Kugeln (normale, nicht diese Monsterkugeln aus Hipsterläden für 3€/Kugel).

Ich hab mich für eine Variante mit etwas Aperol entschieden…Campari geht sicher auch. Wer das mag, kann diese Sorte hinterher mit Sekt aufgießen…nach 2 davon in der Sonne ist einem dann auch egal, wie viele Orangen noch übrig sind…und das meiste andere vermutlich auch, haha. Die zweite Sorte aber ich etwas asiatisch angehaucht, mit Zitronengras und Thai-Basilikum. Ein perfektes Dessert nach einem Thai-Curry. Das Grundrezept beider Sorbets jedoch ist gleich- und kann nach Belieben abgewandelt werden, zb mit Minze, oder im Winter mit Zimt, Anis und anderem Weihnachtsgedöns.

Zutaten für 3x ca. 500ml Sorbet

  • 600 ml frisch gepressten Orangensaft (6-8 Orangen)

  • 2 Eiweiß

  • 120g Zucker

  • Für die alkoholische Variante: 60ml Aperol

  • Für die asiatische Variante: 1 Stange Zitronengras (oder 3 El gehacktes Zitronengras, siehe Zubereitung), 1 Bund Thai-Basilikum

Außerdem benötigt ihr etwas Platz im Gefrierschrank, so dass 2 Schüsseln oder Tupperdosen offen und gerade drin stehen können, sowie einen Pürierstab.

Zubereitung

  • Die Orangen auspressen, 2x 300 ml Saft abmessen und eventuelle Reste wegschnabulieren 🙂
  • Für die Asiatische Variante: Den Zitronengrasstengel 1x längs aufschlitzen oder halbieren, so dass mehr Aroma rauskommt. Vom Thai-Basilikum eine Handvoll Blätter (so 10-15) abpflücken.
    Mein Zitronengras war leider schlecht geworden, aber ich hatte noch gehacktes Zitronengras tiefgefroren, das war eine sehr gute Alternative. Wenn es euch auch so geht einfach 2-3 EL davon in einen Teebeutel für losen Tee geben, dann müsst ihr es hinterher nicht rausfiltern.
  • In 2 Töpfen jeweils 300ml Saft mit 60g Zucker geben, in einen der Töpfe das Zitronengras (Stängel oder gehackt im Teebeutel) sowie das Thai-Basilikum geben und in den anderen nix- nur den Zucker. Beide Mischungen aufkochen lassen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Danach abkühlen lassen (die Asia-Variante inklusive der Kräuter) . Ich stelle dazu beide kleinen Töpfe in die mit kaltem Wasser handbreit gefüllt Spüle, dann geht’s schneller.
  • Wenn beides wieder Zimmertemperatur hat, die Eiweiße steif schlagen.
  • Nun eure aufgekochten Orangensaftmischungen in die Schüsseln/Tupperdosen zum Einfrieren geben. Bei der Asiatischen Variante das Zitronengras herausnehmen. Das Thai-Basilikum kann man ebenfalls rausnehmen oder die Mischung kurz mit dem Pürierstab bearbeiten…dann hat man einen intensiveren Geschmack später und kleine grüne Stückchen (das finde ich am besten). Geht beides.
  • In die alkoholische Variante nun die 60ml Aperol unterrühren (oder Camparari….Wodka geht sicher auch, gibt aber einen anderen Geschmack).
  • Jetzt das Eiweiß auf beide Schüsseln verteilen und so gut es geht unterrühren. keine Sorge, es ist normal, das das gemischt mit etwas Flüssigkeit erstmal obenauf schwimmt.
  • Jetzt beide Schalen (ich lasse sie dabei offen, ist einfacher später) in den Gefrerschrank stellen und immer mal wieder durchrühren…dabei mit dem Löffel vor allem an den Rändern entlangfahren, wo die Masse am schnellsten gefriert. Nach ca 2-3 Stunden müsste es soweit sein, dass ihr das erste Mal denkt “ah, ok, jetzt ist das Eiweiß komplett untergemischt”. Dann immer schön weitermachen, bis die Masse ganz gefroren ist. Sie sieht dann beim Umrühren etwas grisselig aus:
  • Und nun kommt der Schritt, der aus der Grissel-Masse ein cremig-leckeres Sorbet macht: Der Pürierstab! Durch das Eiweiß wird dabei die Masse richtig schön cremig und nicht etwa zu “Kratzeis”- schaut mal, der Unterschied:
  • Weil das einen Moment dauert, jetzt am besten nochmal ne halbe Stunde der Stunde ins Eisfach- dann kann gekugelt, gelöffelt und geschleckt werden 🙂

Hier noch ein paar Tipps zum Zeitmanagement:

  • je nach Gefrierschrank und hergestellter menge dauert das initiale Einfrieren mit ab und an umrühren so 5-6 Stunden. Fangt also nicht wie ich erst um 18 Uhr damit an, haha.
  • Falls ihr zwischendurch weg müsst oder ins Bettchen- sobald das Eiweiß sich einmal komplett unterrühren lässt, könnt ihr die Masse auch im TK stehen lassen und erst am nächsten Tag oder nach ein paar Stunden vor dem Pürieren nochmal durchrühren. Ist dann nur ein kleines bisschen mühseliger, geht aber.

Nachdem das Sorbet fertig ist, kann man es in jeden Behälter umfüllen und auch durchaus mehrere Tage oder sogar 2-3 Wochen im TK aufbewahren. Rohes Eiweiß kann man ja auch problemlos einfrieren. Das Eis auf dem Foto ist rund 2 Wochen alt und schmeckte wie am ersten Tag. Durch das eingearbeitete Eiweiß bleibt es wunderbar “formbar”.

Lasst es euch schmecken und habt ein schönes Sommer-Wochenende diese Woche!

Eure Danja

2 Kommentare

  1. Liebe Danja,
    das klingt ganz toll und sehr lecker!
    Toll ist natürlich, dass es ohne Eismaschine geht. Bisher habe ich in meinen Sorbets kein Eiweiss verarbeitet. Deswegen war es dann schon ein bisschen „Kratzeis“, aber lecker. Bei Alkohol dachte ich immer, es gefriert dann nicht ordentlich oder bleibt zu weich.
    Das werde ich jetzt mal testen.
    Vielen Dank!

  2. Nun ist es schon über einem Jahr her seit dem letzten Eintrag. ;-( Aber ich verstehe gut, falls die Zeit nicht zum Kochen und Experimentieren reicht. Ich erfreue mich immer wieder an diesem Blog und probiere auch regelmäßig (für mich) neue Rezepte hier aus. Schön, daß es diesen Blog gibt!

    LG,
    Timoleon.

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