Huhu ihr Lieben,
okay, ich oute mich mal: Ja, ich trinke gerne Wein :-). Also eigentlich nicht ich, sondern wir, denn am liebsten genieße ich Wein zusammen mit meinem Freund. Ob zum feierlichen Essen, zum Grillen auf dem Balkon, abends gemütlich auf dem Sofa… ich finde, es gibt viele Gelegenheiten, einen tollen Wein aufzumachen.
Keine Sorge – ich hab das im Griff *lach*…beim Genießen kommt es ja nicht auf die Masse an.
Unsere Weine kaufen wir meistens direkt bei den Winzern, die wir vorher auf Messen oder anderen Veranstaltung kennen lernen. Einen davon haben wir vergangenes Wochenende besucht und ich würde euch gerne davon berichten 🙂
Der Boxheimer Hof in Worms-Abenheim gehört zum Anbaugebiet Rheinhessen. Wir haben die “Dame des Hauses” vergangenes Jahr in Aachen auf der jährlichen Weinmesse (übrigens sehr zu empfehlen, wer mal Lust hat: hier sind die Termine, einfach nach unten scrollen, da sind die verschiedenen Städte verlinkt) kennen gelernt und gleich mal einen Karton Leckereien geordert. Zum Dank bekamen wir eine Einladung zum diesjährigen Hoffest, der wir gerne nachgekommen sind 🙂
Abgesehen von Wein, Sekt, Traubensaft und hausgemachten Likören gab es natürlich auch jede Menge gutes Essen. Ein Restaurant aus dem Ort hatte das Catering übernommen und servierte Spargel, Flammkuchen (meeeegalecker), Schnitzel und einige regionale Spezialitäten.
Den Flammkuchen haben wir uns mittags und abends gegönnt, so lecker war der… und man braucht ja auch eine Grundlage, wenn man viele Weine probieren möchte! 🙂
Zwischendurch gab es eine Führung in den Weinkeller, die vom Winzer selbst durchgeführt wurde. Es war toll zu sehen, wie Altes mit Neuem verschmilzt – uralte Fässer, die noch genauso Verwendung finden wie neue Stahltanks.
Wir haben bei uns im Esszimmer ein ausgedientes Barrique-Fass als Stehtisch in der Ecke, aber DAS ist mal ein anderes Kaliber gewesen!.
In der Mitte des Kellers, zwischen den alten Holzfässern und der Ecke mit den neuen Stahltanks, gab es noch eine kleine Rarität aus dem Jahre 1949, die ebenfalls noch in Betrieb ist. Dieses “Fass” ist von innen mit Fliesen ausgekleidet und wird auch “Glasfass” genannt. Der Winzer war sehr stolz darauf, dass er für eine Reparatur vor einigen Jahren sogar noch original passende Ersatzfliesen besaß. Hachja – irgendwie schön zu sehen, dass die Wegwerfgesellschaft nicht überall angekommen ist! 🙂
Der Eingang zum “Glasfass” sieht eher aus wie ein Ofen, oder?
Der Einsatz von Stahltanks kam laut Winzer nach und nach. Früher, noch zu Zeiten des Großvaters, handelte es sich um einen Mischbetrieb, neben dem Weinbau gab es auch Ackerbau und verschiedene andere “Standbeine”. Stück für Stück konzentrierte man sich aber auf den Weinbau und so steigerte man natürlich auch nach und nach die Menge des angebauten Weins. Heute werden 50% selbst abgefüllt und verkauft (z.B. an uns :-)) und 50% landet über verschiedene Händler ganz woanders, zum Beispiel in Supermärkten.
Natürlich konnte während der Führung auch aus dem einen oder anderen Fass probiert werden – was meinen Freund besonders freute 😉
Alle anderen Weine konnten in einem wunderschönen großen und gemütlichen Raum verkostet werden. Ich fand es total angenehm gelöst, dass die Gastgeber einfach alle Weine geöffnet und mit einigen Informationen versehen hatten – man konnte sich selbst bedienen. Gläser standen jedenfalls genug bereit!
Natürlich standen Walter & Gudrun Boxheimer aber auch Rede und Antwort, wenn gewünscht.
Mein Favorit war dieser Wein:
Aber auch dieser Exot unter den “Roten” war nicht zu verachten:
Alles in allem sind die Weine übrigens nicht besonders teuer. Mein Favorit lag knapp unter 5€/Flasche, da kann man nix sagen, oder?
Vielen Dank an die Familie Boxheimer für einen tollen Tag! es war superlecker, sehr informativ und wir kommen sicher gerne wieder.