Gemüseschatz: Maiwirsing-Kartoffelstampf mit Fischröllchen

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Als ich mich am Wochenende auf dem Markt herumtrieb, sprang mir mal wieder ein besonderes Gemüse ins Auge: Maiwirsing! Das heißt- eigentlich sprang es nicht von selbst, sondern es gab einen Stand von “Slow Food”, die dort über dieses Gemüse informierten.  Das fand ich ganz praktisch, so konnte man alle Fragen loswerden, von der Herkunft über die möglichen Zubereitungsarten und auch ein Rezeptheftchen war gleich dabei. So macht der Gemüseeinkauf doch Spaß, oder?

Da ich ohnehin noch auf der Suche nach einer Beilage für Röllchen aus Maischolle war, kam mir die Idee eines Kartoffel-Wirsing-Stampfs grade recht.

So sieht der Maiwirsing aus (gar nicht so leicht in Szene zu setzen ;-)):

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Und wenn man ihn aufschneidet:

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Der Maiwirsing ist geschmacklich gar nicht so weit von seinem “Winterverwandten” entfernt (aber milder und nicht ganz so “kohlig”), wird aber im August gesät und die Erntezeit beginnt im April. Die Blätter sind weniger kraus und deutlich lockerer- das ist ganz praktisch, so ist ein kompletter Maiwirsing (wenn man die äußersten Blätter entfernt hat) mengenmäßig eine gute Gemüsebeilage für 2 Personen. Leider wird er hier in NRW nicht mehr oft angebaut- wer also welchen findet, sollte ihn unbedingt mitnehmen und mal probieren. Wer noch etwas mehr über den Maiwirsing lesen möchte, kann das hier tun.

Man kann natürlich auch einen Eintopf draus machen, oder eine Quiche. Auch in einem Risotto ist der Maiwirsing gut vorstellbar. Aber ich brauche nun mal eine Beilage zum Fisch. Wie passend- Maischolle und Maiwirsing- saisonaler geht es kaum, oder? Wer partout keinen Fisch mag, kann die Schollenfilets auch durch Hähnchen-Minutenschnitzel ersetzen 🙂

Zutaten für 2 Personen:

– 4 dünne Maischollenfilets (ca. 300 g)
– 500 g Kartoffeln, mehligkochend
– 1 Kopf Maiwirsing
– 100 g Schinkenwürfel
– 100 ml Gemüsebrühe
– 100 ml Weißwein (oder mehr Gemüsebrühe)
– 1-2 EL Senf
– 1 kleine Zwiebel
– 2 EL frische Petersilie, gehackt (oder TK)
– 1 EL frischer Dill, gehackt (oder TK)
– 1 TL Honig
– Etwas Öl oder Butterschmalz zum Anbraten
– etwa 150 ml Milch (oder eine Mischung aus Milch und Sahne)
– 1 EL Butter (halbfett geht auch)
– 1 Knoblauchzehe oder 1 TL Knoblauchpaste
– Salz, Pfeffer, Muskat
– Wer mag: 1 EL Frischkäse oder Schmelzkäse für die Soße (man kann auch nur den Weißweinsud nehmen)

Außerdem: Eine ofengeeignete Pfanne (alternativ muss man die Röllchen von einer Pfanne in eine Auflaufform umschichten), einige Zahnstocher

Zubereitung:

1. Die Kartoffeln schälen und etwas kleinschneiden. In Salzwasser garen, bis sie weich sind.

2. In der Zwischenzeit den Ofen auf 180 Grad vorheizen (Ober-/Unterhitze). Vom Wirsind die äußeren Blätter entfernen und den Rest in Streifen schneiden und waschen. Abtropfen lassen.

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3. Die Petersilie und den Dill (wenn nicht ohnehin TK) waschen, fein hacken. Ebenso die Zwiebel, dann alles mit Senf, dem Honig  und etwas Salz/Pfeffer zu einer Paste verarbeiten.

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4. Die Schollenfilets mit der Paste bestreichen und aufrollen. Mit Zahnstochern feststecken.

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5. Die Röllchen in etwas heißem Fett von allen Seiten kurz anbraten, dabei vorsichtig wenden. dann mit Brühe und Weißwein begießen und ab in den Ofen für ca. 10 Minuten.

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6. In der Zwischenzeit die weich gekochten Kartoffeln aus dem Kochwasser fischen. In das heiße Kochwasser die Wirsingstreifen geben und 6-8 Minuten (mal an einem dicken Stück probieren, wie euch die Konsistenz gefällt) garen.

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7. Während der Wirsing gart und die Röllchen im Ofen sind, werden die Kartoffeln zerstampft und mit dem gehackten Knoblauch, Butter, und Milch/Sahne nach Geschmack (lieber erst wenig nehmen und später etwas nachgeben, wir wollen ja keine Kartoffelsuppe) verrührt. Nun kommen die Wirsingstreifen dazu und werden einfach untergerührt. Mit einer guten Portion Salz und Muskat abschmecken.

8. Die Röllchen aus dem Ofen nehmen. Wer mag, gibt in den Sud in der Pfanne einen Esslöffel Schmelzkäse oder Frischkäse – sahne geht natürlich auch  ;-). Dabei die gebratenen Röllchen am besten vorher aus der Soße nehmen- sie sind ganz zart und würden beim vielen Umrühren schnell kaputt gehen. So kann man auch gleich die Zahnstocher entfernen.

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9. Praktisch, dass vom Wirsing grade noch mindestens eine Herdplatte heiß ist: In einer kleinen Pfanne werden nun (das kann man schnell machen während einer schon die Teller anrichtet) die Schinkenwürfelchen angebraten, einfach rundherum eine Minute ohne Fett.

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10. Zum Anrichten gebe ich das Püree nach unten. Darauf werden die Röllchen gesetzt, mit etwas Soße gegossen und den Schinkenwürfeln bestreut.

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Das alles ist recht “weich” von der Konsistenz. Wer immer gerne etwas Knackiges dabei hat, dem empfehle ich einen Salat mit Radieschen dazu- oder aber einfach Knusperbaguette.

Guten Appetit!

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