Ein Salat ohne Salat.
Also..ich esse ja wirklich gerne Salat. Aber bei Blattsalaten hab ich immer irgendwie das Gefühl, ich werde nicht richtig satt. Kennt ihr das? Da helfen auch Alibi-Putenbruststreifen oder Thunfisch nix. Meistens esse ich dann dazu ein leckeres Brot mit Kräuterbutter oder geröstete Kartoffeln, aber dann hat der Salat eigentlich mit einer “leichten Mahlzeit” nicht mehr viel zu tun.
Bei diesem Salat war ich wirklich erstaunt, ich war sogar abends (und da essen wir immer unsere Hauptmahlzeit) danach glücklich und zufrieden.
Ich habe anstelle des Romanescos auch schon Broccoli oder Zuckerschoten mit zum Blumenkohl gegeben, beides war ebenfalls sehr lecker. Aber da ich Romanesco hier in den Blogrezepten noch nie verwendet hatte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, ihn mal vorzustellen.
Ein ziemlich hübsches Gemüse, finde ich. Optisch ist er farblich etwa zwischen Blumenkohl und Brokkoli angesiedelt, irgendwo dort in der Nähe findet man ihn auch im Supermarkt. Tatsächlich ist er eine Blumenkohl-Art aus Italien…und optisch wirklich spannend, wenn man sich für Mathematik interessiert! Mathematik?? Jawohl, der Romanesco besteht aus einzelnen Röschen, die spiralförmig angeordnet sind und jedes Röschen sieht wieder aus wie ein eigener, kleiner Romanesco. Untd wenn man die Erhebungen auf diesen Röschen wieder genauer betrachtet, erhält man die gleiche Optik…das nennt man “Selbstähnlichkeit”…wer schon mal mit fraktaler Geometrie zu tun hatte, wird das wiedererkennen. Öhm- wo war ich?
Romanesco schmeckt -kurz gegart- weniger “kohlig” als Blumenkohl und erzeugt auch weniger typischen Geruch in der Küche. Je länger man ihn jedoch gart, umso ähnlicher werden sich beide.
Aber jetzt mal zum Salatrezept: Die ursprüngliche Idee habe ich aus einem WeightWatchers-Rezept gemopst und dann mit meinen Ideen etwas aufgepeppt. Jetzt ist es nicht mehr gaaaanz so kalorienarm wie vorher, hat aber eine gute Portion mehr Geschmack.
Zutaten für 1 groooße Portion:
300 g Blumenkohl-Röschen
300 g Romanesco-Röschen
100 g Joghurt
4 EL Gemüsebrühe
1 gestr. EL Mayo oder fettarme Salatcreme*
1 gestr TL Senf, körnig
1 gestr. TL Senf, scharf
2 Scheiben gekochten Schinken
1-2 EL Weißweinessig
1-2 TL Olivenöl oder Nussöl
1 Scheibe Schwarzbrot
1 TL Butter
knapp 1 TL Zucker
*Für diesen Salat muss es keine vollfette Mayonnaise sein. Auch ein ganz kalorienreduziertes Produkt wie “Miracel Whip so leicht” schmeckt dazu.
Zubereitung:
1. Die Röschen vom Blumenkohl und Romanesco in kochender Gemüsebrühe etwa 10 Minuten bissfest garen, dann abgießen und kurz mit kaltem Wasser abschrecken, damit sie nicht weiter garen. Abkühlen lassen, während man den Rest vorbereitet.
2. Den Joghurt mit beiden Sorten Senf, der Gemüsebrühe (ich nehme 40 ml Wasser und 1 TL meiner Brühwürze, kann ruhig kalt sein) und der Mayo/Salatreme verrühren. Nun Essig und ÖL einrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Den Schinken in mundgerechte Streifen schneiden.
4. Das Schwarzbrot zerbröseln und in einer heißen Pfanne ohne Fett rundherum anrösten. Spätestens jetzt einen kleinen Teller bereit legen, auf dem die heißen Brösel gleich abkühlen können. Nach etwa 3 Minuten die Butter zugeben und gut durchschwenken, etwa 1Minute weiter braten. Nun den Zucker einrühren und unter Rühren leicht karamellisieren lassen. Dann sofort aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller etwas abkühlen lasen. Bei mir braucht der Zucker etwa 30 Sekunden, deshalb gibts davon auch kein Foto ;-). Wenn man ihn länger in der heißen Pfanne lässt, verbrennt er und wird bitter.
5. Die Soße mit dem Gemüse und dem Schinken verrühren. Ich mag es, wenn das Gemüse noch ganz leicht lauwarm ist 🙂
6. Den Salat auf einen Teller geben und mit dem Schwarzbrotknusper bestreuen- fertig!