Leckere Gemüseschätze: Rübstiel

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Huhu,

ich habe mir vorgenommen, öfter mal ein paar Gemüsesorten zu verarbeiten, die nicht so bekannt sind. Hier hab ich ein bisschen erklärt, was es mit diesen “Gemüseschätzen” auf sich hat 🙂
Heute habe ich mir etwas ausgesucht, das ich selbst vorher kaum kannte: Rübstiel.

Noch nie gehört? Kann ich mir vorstellen. Auf dem Wochenmarkt dachte ich zuerst, das sei so was wie Atom-Löwenzahn…zumindest sah es so aus:

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Nachdem ich festgestellt hatte, dass momentan wirklich jeder Gemüsestand dieses seltsam aussehende Kraut im Angebot hat, musste ich einfach zugreifen. Die Verkäuferin erklärte mir, wie sie es zubereitet: kleinschneiden, kochen, eine Mehlschwitze herstellen und das Kraut mit Kartoffeln hinein geben und zu einer Art Eintopf kochen. Das klang schon mal lecker. Als ich zu Hause dann mal –todesmutig– einfach reinbiss, war ich mir aber sicher: da geht noch mehr! Der Geschmack war superknackig, etwas nussig und kaum bitter… Gaaanz grob wie Chicorée, aber weniger bitter. Und eben ein bisschen nussig. Und ein bisschen scharf, wie Kresse! Lecker! Da war auch gleich die Idee geboren: Ein Salat soll es werden!

Da Chicorée und andere nussige Wintersalate gut mit Orangen harmonieren, hab ich mich mal in meinem Rezeptfundus umgeschaut. Dabei bin ich auf ein altes Weightwatchers-Rezept gestoßen, das mir als Basis ganz geeignet schien– ein bisschen dran herumgebastelt und fertig ist ein superleckerer Wintersalat, der vor Vitaminen nur so strotzt. Wer mag, kann dazu ein Hähnchenfilet oder ein Stück Lachs braten –mir hat ein richtig leckeres Brot gereicht. Ich habe bewusst ein sehr kalorienarmes Dressing gewählt. Wer es etwas reichhaltiger möchte, fügt mehr Olivenöl hinzu und dafür weniger Gemüsebrühe.

Zutaten für 2 Personen:

2 kleine Chicorée
1 Bund (2 Handvoll geputzt und geschnitten) Rübstiel
2 Handvoll Pflücksalat
2 Orangen
1 Handvoll Datteln, getrocknet & entsteint (Im Moment gibt’s die schon fertig entsteint supergünstig bei Aldi!)

Für das Dressing:
50 ml Gemüsebrühe
1 EL Olivenöl
1 EL Apfelessig (oder anderen fruchtigen Essig)
1-2TL Honig
1 TL Senf (nur wenn man das Dressing etwas dickflüssiger mag, ich lasse ihn weg)
Je 1 Messerspitze (ich nehme mehr, aber tastet euch lieber von unten ran ;-)) gemahlenen Muskat, Anis und Zimt
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

1. Den Chicorée in einzelne Blätter zupfen und auf den Tellern verteilen. Den Pflücksalat waschen und trocknen. Das meine ich übrigens mit Pflücksalat, meistens heißt der wirklich so und wird in Schalen verkauft:

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2. Die Zutaten für das Dressing gut miteinander vermengen. Ich schüttel sie immer in einem Marmeladenglas :-). Dann  schon einmal einen Esslöffel des Dressings auf die Chicoréeblätter geben.

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3. Die dunklen oder welken Blätter vom Rübstiel entfernen und den Rest kleinschneiden. Dann waschen und trocknen. So sieht er dann aus:

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4.  Die Datteln etwas kleinschneiden. Je nachdem, ob ihr lieber kleine oder etwas größere süße Stückchen im Salat möchtet. Dann mit ins Dressing geben.

5. Pflücksalat, Rübstiel und das Dressing gut miteinander vermengen und auf den Chicoréeblättern verteilen.

6. Die Orangen filetieren (die Schale komplett abschneiden und dann mit einem Messer die Filets herauslösen, hier ist das schön gezeigt) und dann möglichst dekorativ auf dem Salat verteilen.

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Wer mag streut noch ein paar Walnüsse drüber. Fertig!

Übrigens:  Rübstiel nennt man mancherorts auch Stielmus. Im Rheinland und in Holland hat er eine lange Tradition. Man baut ihn an, indem man Speiserüben einfach gaaanz eng aussät – so kann sich keine ordentliche Rübe bilden, aber das Grünzeug schießt ordentlich in die Höhe und kann dann geerntet werden.

7 Kommentare

  1. Das war wieder so lecker – wir hatten dazu noch frisches Brot. Auch die Anleitung zum Filetieren der Apfelsinen – sehr hilfreich. Danke!

  2. ellipirelli

    Das sieht ja gut aus. Werde ich doch gerne mal ausprobieren.

    Übrigens bei uns heißt Rübstiel Stielmus und wird üblicherweise als Eintopf gekocht …

    lg
    ellipirelli

    • Hey Elli,

      ja, das sagte mir die Verkäuferin auch :-). Ich verwende es seit meiner “Entdeckung” auf dem markt auch wie Spinat, z.B. in Gemüseaufläufen oder an Pasta.

      Grüssli,
      Danja

  3. hallo,
    habe jetzt schon 2 von deinen rezepten zubereitet – war echt megalecker!! ich fragte mich, ob du einen einfall zu radieschenblättern hast. hab grad welche mit so schönen frischen blättern gekauft und da ich keine kaninchen vor ort habe, an die ich sie verfüttern kann, fänd ich es so schade sie wegzuschmeißen… merci
    lg
    anne

    • Huhu Anne,

      danke für Deinen Kommentar!
      Radieschenblätter kann man super klein hacken und auf/in Frühlingssuppen geben. Ich habe hier auf dem Blog eine Mairübchensuppe (dann am besten oben drauf) und eine mit Stremellachs und Frühlingskräutern (dann mit in die Suppe), zu beidem würde das gut passen. Die Mairübchen-Suppe könntest Du sogar mit Radieschen statt Mairüben zubereiten…dann die gehackten Blätter obendrauf. Wenn Du magst, kannst Du die Blättchen auch frittieren und dann zusammen mit Croutons auf eine Suppe geben, das finde ich sehr lecker!

      liebe Grüße,
      Danja

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