Vietnamesische Sommerrollen: Für Parties, fürs Büro, für laue Sommerabende, als Mitternachtssnack…

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Vietnamesische Sommerrollen gehen immer. Wirklich immer! Ich habe sie vor einigen Jahren als Mittags-Snack kennen gelernt, der Asia-Imbiss bei der Arbeit um die Ecke bot die kleinen Leckereien tagsüber zum Mitnehmen an. Fleisch oder Garnelen zusammen mit Nudeln, Gemüse und Kräutern eingerollt in Reispapier…so einfach wie genial. Und natürlich auch “ganz ohne” als vegetarische  (sogar vegane!) Version.

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Es gibt sogar bei uns um die Ecke ein vietnamesisches Restaurant, das fast nichts anderes anbietet, dort ist das “Röllchen-Essen” ein richtiges Event: Man bekommt verschiedene Fleischgerichte und Reisnudeln an den Tisch, dazu Schälchen mit Kräutern, Sprossen, gehackten Erdnüssen und Dipps…und dann bastelt jeder die Röllchen seiner Wahl zusammen. Sehr kommunikativ und schön, so ähnlich wie Raclette (also…nicht geschmacklich natürlich, nur vom Ablauf). Und immer stellt sich am Ende die Frage: Wer hat am meisten Röllchen geschafft? 😉

Hier kommt meine Variante für zu Hause, ausreichend für 2 zum Sattessen:

Tipp vorweg: Vorbereitung ist alles! Wenn alles vorbereitet und in Schüsseln gefüllt ist, kann man sich gemütlich an den Tisch setzen und nach und nach rollen…essen…quatschen…rollen…essen… oder man rollt alles auf einmal und macht es sich dann damit gemütlich. Wir bevorzugen zu zweit eher letztere Variante, in einer größeren Gruppe aber natürlich die erste.

250 g TK-Garnelen, aufgetaut (ca. 200 g Abtropfgewicht)
etwas Öl zum Anbraten
100 g Roastbeefaufschnitt
50 g grüner Salat (z.B. Romasalat)
ca. 12 Reispapierblätter, Durchmesser 22 cm (die anderen Größen gehen natürlich auch, dann halt mehr oder weniger nehmen)
1 Handvoll Korianderblätte
1 Handvoll Thai-Basilikum-Blätter
1 Handvoll Minzblätter
60 g Glasnudeln oder Reisnudeln, die feinen (etwas dünner als Spaghetti)
2 EL Erdnüsse*
2 Möhren
ca. 100 ml Dipp nach Wahl- wir nehmen immer die selbstgekochte Sweet-Chili-Soße nach diesem Rezept, allerdings erhöhen wir die Menge Essig und Wasser, sonst wird es uns zu dickflüssig und zu scharf. Ansonsten passt auch einfache Sojasoße oder Teriyakisoße oder…auch echt lecker…einfach Sojasoße mit einem Löffel Erdnusbutter verrührt. Klingt pervers, ist aber gut :-). Hier einen kleinen Blick in useren Chilisoßen-Kochtopf:

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* Mein Freund ist allergisch gegen Erdnüsse, deswegen nehmen wir gehackte Cashews oder Pinienkerne…ich finde es mit Erdnüssen aber besser!

Zubereitung:

1. Die Kräuterblätter abzupfen, waschen und trocknen (ganz lassen, nicht hacken!). Die Möhren schälen und mit einem Julienneschneider fein zerschneiden (alternativ mit einer Raspel grob raspeln). Den Salat in feine Streifen schneiden, die Nüsse hacken.

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2. Die Garnelen im heißen Öl von beiden Seiten kurz anbraten, so dass sie gerade gar sind. Das Roastbeef etwas zerkleinern (ich schneide jede Scheibe in 3-4 Stücke).

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4. Die Glas- oder Reisnudeln nach Packungsanweisung gar kochen, danach abgießen und mit kaltem Wasser spülen- sie sollten schnell komplett abkühlen. Mit einer Schere oder einem Messer 2-3 mal durchschneiden um sie etwas zu kürzen.

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5. Alle vorbereiteten Zutaten bereitstellen, ebenso einen großen flachen Teller (an Holztellern klebt das Papier nicht so, das ist super) sowie eine große Schüssel Wasser.

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6. Nun wird gerollt! Zuerst das Papier kurz unter Wasser tauchen, in der Regel reichen hier 5-10 Sekunden. Das Papier ist dann immer noch fest,weicht aber im Laufe der Röllchen-Fertigstellung weiter auf.  Auf keinen Fall sollte man es im Wasser lassen, bis es richtig weich ist, denn dann wird es nur ein klebriger Haufen ;-). Dann das eingeweichte Reisblatt auf den bereitgestellten Teller legen und im oberen Drittel mit der Füllung belegen und zwar…

7. … mache ich das so: zuerst ein wenig von den Nudeln, dann Salat und Möhren, dann Garnelen oder Roastbeef  und zum Schluss Kräuter sowie gehackte Nüsse. Die Reihenfolge ist für den Geschmack völlig unwichtig, ich kann sie so aber relativ gut einrollen 🙂

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8. Zum einrollen klappe ich zuerst die Oberseite herunter, dann die Seiten links und rechts in die Mitte. Dann muss man das ganze nur noch vorsichtig von oben an aufrollen. Das Reispapier klebt etwas, die Rolle hält direkt bombenfest. Sollte das Reispapier jetzt noch zu fest sein und nicht halten, war die Einweichzeit im Wasser vorher zu kurz.

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Ach übrigens: Ja, das ist ganz normal. Die ersten 1-2 Röllchen macht man immer zu voll ;-).

9. Die fertigen Röllchen kann man zwar stapeln, aber sie kleben dann gerne etwas aneinander. Der Thai-Imbiss bei dem ich die Röllchen ursprünglich kennen lernte, behalf sich für die Aufbewahrung mit kleinen Stücken Alufolie, die dazwischen gelegt wurden.

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Und jetzt los! Man kann sie einfach in die Mitte des Tisches stellen und alle bedienen sich…oder aber man serviert 1-2 Röllchen mit etwas Dipp als Vorspeise…komplett oder aufgeschnitten…ganz wie ihr mögt!

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Kleiner Einkaufs-Tipp: ich kaufe die meisten Zutaten im Asia-Laden, aber man kann auch alles im Supermarkt bekommen. Die Nudeln und das Reispapier gibt es meist in der Asia-Ecke. Nicht wundern- auf dem Papier steht oft eine Rezeptempfehlung bei der die Röllchen frittiert werden. Das kann man natürlich auch machen, ist dann aber kein leichtes Sommergericht mehr ;-). So sehen die Reisblätter in der Packung aus:

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Und hier nochmal die Roastbeef-Version angeschnitten:

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13 Kommentare

  1. Mein Mann ist schon beauftragt morgen im Asiamarkt einzukaufen. Ich muss die Rollen endlich mal ausprobieren. Danke auch für das Foto mit dem Juliene Schneider. Ich wußte gar nicht, dass es sowas gibt 😀 Tjaaaa und wieder mal schlauer geworden und direkt ein neues Arbeitsgerät für die Küche bestellt^^

    LG

  2. Hallo Danja!

    Von den Röllchen habe ich noch nie gehört. Sieht lecker aus! Aber was kann man noch alles reinfüllen, wenn man die Rollen so rein vegetarisch haben möchte? Gibt es bestimmte Kombinationen oder traditionelle Füllungen?

    Liebe Grüße und vielen Dank!
    Timoleon.

    • Huhu Timoleon,

      Die Röllchen schmecken sehr gut wenn Du einfach alles benutzt was ich beschrieben habe und nur Garnelen/Roastbeef weglässt. Die Kräuter und der Dipp sind ja seeehr intensiv! Ansonsten geht auch klein gewürfelter, angebratener Tofu (muss aber wirklich klein gewürfelt sein, etwa die Größe wie Schingenwürfel aus dem Supermarkt, sonst gibts dicke “knuddel” in den Röllchen ;-)).
      Was auch funktionieren müsste, wären Omlettestreifen! Einfach ein dünnes Omlett (ggf schon mit aostischen Kräuter gewürzt) braten, etwas abkühlen lassen und in Streifen schneiden…hmmm, lecker!
      Klassisch werden oft noch Sojasprossen hinzugegeben, da sollte man aber ein etwas geübterer “Roller” sein, weil die ja recht fest sind und schnell durch das Reispapier pieksen, wenn man noch keine so schön ordentlichen Röllchen formt. 😉
      Vorstellen kann ich mir noch Ananans oder mango (aber sehr gut abgestropft) oder auch gebratenes, abgekühltes asiatisches Gemüse….
      Gesehen (aber noch nicht probiert) habe ich schon fein geschnittene Frühlingszwiebeln und dünn gestiftete Gurken als Ergänzung.

      ich hoffe, da ist etwas dabei?

      liebe Grüße,
      Danja

  3. Liebe Danja,

    hab ganz herzlichen Dank für diese tollen Ideen! Ich werde sie demnächst mal ausprobieren.

    Liebe Grüße,
    Timoleon.

  4. Seit einer gefühlten Ewigkeit habe ich dieses Reispapier im Schrank … JETZT werde ich es ausprobieren! Dankeschön für deine Ideen ;o)

    • Hey Enibas,

      viel Spaß beim Testen, berichte doch mal wie Du deine Röllchen gefüllt hast und ob es Dir gefallen hat.

      liebe Grüße,
      Danja

  5. Wow, das sieht richtig lecker aus und tolle Anleitung! Halten die Rollen sich gut über Nacht im Kühlschrank? Suche noch leckere Rezeptideen für die Mittagspause.
    Liebe Grüße
    Lisa

    • Hallo liebe Lisa,

      sorry für die späte Rückmeldung, ich habe leider im Moment so viel bei der Arbeit zu tun…
      Sie halten sich problemlos über Nacht, ich wickle sie dann in Alufolie ein.

      beste Grüße und lass es Dir schmecken,
      Danja

      • Jede einzeln in Alu-Folie? Ich habe das Problem, wenn ich sie einpacke um sie mit auf Arbeit zu nehmen, dass Sie dann an einander kleben und kaputt gehen wenn man sie auseinanderzupft. Auch an der Dose kleben sie etwas… Wie transportierst du sie? Was mache ich falsch?

  6. Heute war mal wieder der optimale Tag für diese leckeren Röllchen.
    Vielen lieben Dank für das Rezept und die Beschreibung. Einfach nur köstlich !

    Bislang kannte ich die Sommerrollen nur vom vietnamesischen Imbiss, aber seit ich Feinkostpunks kenne, kann ich mir die nun endlich selbst zubereiten.

  7. Hallo! 🙂
    Kann Reispapier schlecht werden?
    Habe auch noch welches, aber das liegt schon 2 Jahre bei mir im Schrank!

    • Hi Sarah, also ich ignoriere bei solchen Zutaten das Haltbarkeitsdatum immer, solange die Sahen nicht spröde oder schimmelig werden.

      Liebe Grüße,
      Danja

  8. Als Dipp nimmt man am Besten Nuoc Mam Sauce. Man kann auch auf die Zutaten vor dem Rollen noch etwas Hoisin Sauce geben.

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