Fix ohne Fix: Leichte Zitronenhollandaise

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Eigentlich stand ja als nächstes ein Gulasch-Fix auf der Liste in meinem Kopf.  Aber gerade ist die Spargelzeit ja noch in vollem Gange, deswegen finde ich, es ist der perfekte Moment für dieses Rezept 🙂

Leichte Hollandaise- eigentlich ein Widerspruch in sich. Richtig hergestellt besteht die Soße zu großen Teilen aus Butter- “leicht” ist daran leider gar nichts. Auch die klassische Hollandaise aus der Fixtüte wird mit einer Menge Butter zubereitet, die man in dem aufgekochten Pulver auflösen muss. Dennoch gibt es von Maggi & Co Tütchen, die Hollandaise und Zitronenhollandaise mit gerade mal 1,5% Fett versprechen. Als die damals ganz neu aus den Markt kamen (herrje…das ist 10 Jahre her, oder?) fand ich die Idee so faszinierend, dass ich mich sogar dazu verleiten lassen habe, es auszuprobieren. Und das will was heißen!
Das Ergebnis fand ich damals allerdings ziemlich ernüchternd und ich habe seitdem fast immer einfach auf die Kalorienbombe Hollandaise verzichtet. Mit (ein wenig!) zerlassener Butter und frischen Kräutern schmeckt Spargel schließlich auch fantastisch. Neulich gab es in einem Restaurant jedoch eine Zitronenhollandaise, und nun war mein Ehrgeiz doch gepackt: Das muss doch zumindest etwas kalorienärmer gehen und trotzdem lecker schmecken?

Ich habe das Internet und meine Kochzeitungen durchsucht und mir verschiedene leichte Rezepte angesehen. Um die richtige Konsistenz zu erhalten, wird fast überall ein anderes Milchprodukt zugegeben- meist Joghurt oder saure Sahne. Mich würde dieser säuerliche Geschmack in einer normalen Hollandaise stören- in einer Zitronenhollandaise aber ist er perfekt :-).

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Zutaten für 3 Portionen:

3 Eigelb
30 g Butter*
120 g Joghurt*
100 ml Gemüsebrühe
1 Zitrone, Schalenabrieb und 1-2 EL Saft davon
Salz, Pfeffer

*Ich würde bei diesen Produkten den Fettgehalt nicht ZU weit reduzieren. Halbfettbutter eher nicht, Joghurtbutter geht aber (die hat 10-20% weniger Fett als normale). Joghurt  muss nicht vollfett sein, aber 1,5% Fett sollte er schon haben.

Zubereitung:

1. Ein Wasserbad auf dem Herd bereitstellen und eine Schüssel suchen, die prima in den Topf passt, so dass sich Wasser und Schüssel gerade nicht berühren. Das Wasser erhitzen, so das es leicht köchelt, aber nicht sprudelt.

2. Die Zitronenschale abreiben, den Saft auspressen. Die Butter abwiegen, in eine kleine Schüssel geben und schmelzen (mache ich in der Mikrowelle). Den Joghurt abmessen, alles beiseite stellen.

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3. Eigelbe mit Zitronenschale, Zitronensaft und Gemüsebrühe in die Wasserbad-Schüssel geben und mit dem Schneebesen rühren. Das dauert etwa 4 Minuten, dann wird die Masse dickflüssig.

So sieht die Massevor dem Eindicken aus (Eigelb, Brühe& Zitrone verrührt):

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Von der dickflüssigen Version habe ich leider kein Foto, da man dann schnell weiterarbeiten sollte.

4. Den Topf mitsamt der Schüssel jetzt von der Platte ziehen und löffelweise den Joghurt unterrühren. Danach in einem dünnen Strahl die Butter in die Soße laufen lassen, die ganze Zeit weiterrühren.

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5. Nun mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken- fertig!

Wenn euch die Soße noch etwas zu flüssig ist, lasst sie einfach auf dem heißen (aber ausgeschaltetem!) Wasserbad stehen, solange ihr die Teller anrichtet. wenn ihr die Soße dann 2-3 Minuten später auf die Teller gebt, hat sie etwas angezogen.

Man kann nun auch noch Kräuter hinzugeben- Schnittlauch passt sehr gut, ebenso wie Dill.

Passt klassisch zu Spargel, aber auch zu Fisch und anderem Gemüse.

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Der Vergleich von Zeit und Kosten:

Die Fixtüte kostet im Supermarkt knapp 80 Cent und es kommen 250 ml Soße heraus. Meine Version bietet etwa 50 % mehr Soße, also erhöhe ich den Vergleichspreis mal auf 1,20 €. Puh- ich glaube, selbst da kommt meine Version nicht ganz mit. Es steht und fällt wohl damit, zu welchem Preis man seine Eier einkauft. Meine sind Bio und kosten 30 Cent/Stück…macht 90 Cent für die Eier. Dazu anteilig 25 Cent für den Joghurt, 15 Cent für Butter und 40 Cent für die Zitrone. Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer ist für diese Mengen wohl zu vernachlässigen. Mach etwa 1,70 € für meine Version (mit Bioeiern).
Der Aufwand für die frische Variante beläuft sich auf etwa 10-12 Minuten. Auch etwas mehr als die Fixtüte, die in etwa 5 Minuten fertig ist. Dennoch halte ich Preis und Aufwand noch für absolut okay für ein frisches Produkt.

Übrigens: übrig gebliebenes Eiweiß hält sich verschlossen im Kühlschrank locker 10 Tage (anders als Eigelb!). Man kann es auch portionsweise einfrieren und dann aufgetaut für Frikadellen & Co verwenden.

 

One Comment

  1. Hey,

    vielen Dank für Dein tolles Rezept – ich habe jetzt den Mut gefunden mich auch an die Hollandaise zu wagen (obgleich man nie zugeben sollte, dass man, so wie ich, je ein Convenience-Produkt benutzt hat ;-). Überhaupt ein großes Lob für Deine sorgfältige Zusammenstellung der FIx ohne Fix!-Rezepte mit den Tipps und Bemerkungen!

    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet!

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