Perfekt für die Grillsaison…Glasierte Hähnchenspieße oder auch: Dakkochi! (닭꼬치)

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Huhu ihr Lieben,

seit einer Woche bin ich zurück in Deutschland und noch mit einigen Dingen leicht überfordert….*lach*.

War es wirklich schon immer so chaotisch an deutschen Bahnhöfen? Und war U-Bahn fahren schon immer so unpraktisch und die deutschen Straßen so schmutzig? *grübel*
Aber natürlich gab es auch viele schöne aha-Erlebnisse bei meiner Rückkehr. Die Ruhe auf dem eigenen Balkon…neben Herrn Feinkostpunks aufwachen…einigermaßen gefahrloses Radfahren…bezahlbares frisches Obst – und vieles mehr.

Was ich am meisten aus Korea vermisse? Meine lieben Kollegen!

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Aber gleich an zweiter Stelle kommt das tolle koreanische Streetfood. Wie schon in meinem vorherigen Artikel aus Korea beschrieben, geht man dort sehr viel aus zum Essen. Aber neben richtigen Restaurants boomt auch eine tolle Streetfood-Kultur- ganz ohne den “chichi”, den dieses Thema hier in Deutschland bekommen hat.  Dort sind Streetfood-Stände nicht “fancy”, keine großen, aufgemotzten Food-Trucks, die den “besten veganen Burger der Welt” versprechen. Es sind mit einfachsten Mitteln gebaute Stände, von denen vor allem koreanische Hausmannskost serviert wird. Einfach, günstig, lecker.

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Meinen absoluten Favoriten habe ich euch quasi mit nach Deutschland gebracht: Dakkochi!

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Die würzig-leckeren Hähnchenspieße zum Mitnehmen gab es an jeder Straßenecke. Jeder  Koch und jede Mutti hat wohl ihre eigene Würzmischung- aber fast alle sind sich einig dass es eine scharfe und eine würzig-süßliche Version geben sollte…letztere zeige ich euch heute :-).

Ich denke, die Spieße passen herrlich in die hiesige Grillsaison, auch in Korea werden sie traditionell auf dem Grill zubereitet. Auf dem Foto oben kann man noch ein wenig die Grillstreifen erkennen. Aber es funktioniert auch prima in der Pfanne, wie ich euch unten zeige.

Im letzten Artikel hab ich euch ja schon verraten, dass die Koreaner eher auf die fettigeren Stücke vom Fleisch stehen- wer dort eine Hähnchenbrust bestellt, wird mitleidig angesehen, denn er “muss ja auf Diät sein”.

So sieht das Fleisch aus, dass zB für das koreanische BBQ verwendet wird- durchwachsen und butterzart:

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In Bezug auf Hähnchen bedeutet das, dass in Korea eher das Fleisch der Schenkel verwendet wird- inklusive der Haut. Dort (und auch in den USA übrigens!) kann man deshalb prima ausgelöstes Schenkelfleisch kaufen-dann muss man sich die Mühe nicht mehr selbst machen, die Knochen zu entfernen (ist schon ein wenig Geschnippel…wer es probieren möchte, findet bei Youtube gute Anleitungen!). Da ich selbst wenig Lust darauf habe und euch das deshalb auch nicht zumuten wollte, habe ich hier eine gute Alternative für euch gefunden- die Brust mit Haut!

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Beim Metzger oder auf dem Markt (und auch in eingen Rewe-Filialen in Köln habe ich es schon gesehen!) bekommt ihr Hähnchenbust mit Haut und Knochen. Den Brustknochen könnt ihr leicht selbst abtrennen (viel weniger Arbeit jedenfalls, als die Knochen aus 10 Schenkeln zu entfernen ;-)), aber die meisten Metzger machen das auch für euch, wenn man freundlich fragt.

Wenn ihr diese Brust mit Haut nun in Streifen schneidet, habt ihr immer noch ein magereres Stück als das Beinfleisch, aber eure Spieße werden deutlich saftiger, als wenn ihr nur Hähnchenbrustwürfel ohne Haut verwendet (letztesres habe ich im Netz aber auch schon gesehen, schmeckt also sicher dennoch gut).

Und nun aber endlich zum Rezept!

Zutaten für 5-6 Spieße (2 Portionen):

1 Hähnchenbrust (bestehend aus 2 Filets) mit Haut und Knochen, etwa 600 g. Ohne den Knochen sind das etwa 400 g Fleisch
3 Knobizehen
1 Stück Ingwer (etwa 2-3 cm)
1 kleine Zwiebel
1 kleine, saftige Birne*
1 Bund Frühlingszwiebeln
120 ml Sojasoße
1 EL braunen Zucker
1/2 EL Sesamöl
Pfeffer
Bei Zubereitung in der Pfanne: Etwas neutrales Öl zum Anbraten

Außerdem: Spieße aus Holz

*Es gibt spezielle koreanische Birnen, die ähnlich sind wie die bei uns manchmal im Supermarkt erhältlichen Nashi-Birnen. wer die schonmal gegesen hat weiß, was ich mit “saftig” meine ;-). Aber heimische Sorten funktionieren auf jeden Fall auch, es geht hier eigentlich um die fruchtige Süße.

Zubereitung (Achtung- muss mindestens 1 h marinieren!):

1. Das Fleisch in mundgerechte Häppchen schneiden, die man gut aufspießen kann.

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2. Den Ingwer und den Knoblauch hacken, die Birne reiben (geht prima mit der groben Seite einer Käsereibe).

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3. Huhn, Ingwer, Knobi, Birne und ALLE anderen Zutaten (außer Frühlingszwiebeln und Bratfett) vermischen. Dann gut durchrühren. Mindestens eine Stunde- gerne aber auch länger- im Kühlschrank marinieren lassen.

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4. Die Fleischstücke aus der Marinade nehmen und die Marinade gut abstreifen. Nicht wegschütten, die brauchen wir noch!

5. Das Weiße und das Hellgrüne der Frühlingszwiebeln in 3-4 cm lange Stücke schneiden.

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6. Fleisch und Frühlingszwiebeln abwechselnd auf Spieße stecken. Es sollten 5-6 Spieße werden.

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7. Nochmal abtupfen, damit von außen möglichst wenig Marinade an den Spießen klebt. Der Grund: Diese würde bei längerem Anbraten sonst schnell verbrennen.

8. Die übrige Marinade durch ein Sieb in einen kleinen Topf geben und aufkochen. Danach auf mittlerer Flamme einköcheln lassen, bis sie deutlich reduziert und etwas dickflüssig ist. Das dauert etwa 10 Minuten.

Vorher:

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Nachher:

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9. Etwas Fett in einer Pfanne erhitzen oder den Grill anwerfen. Die Spieße unter gelegentlichem Wenden nicht zu heiß braten- gerade in der Pfanne werden sie bei zu großer Hitze außen schwarz, bevor sie innen gar sind.

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10. Wenn sie fast fertig sind, von allen Seiten mit der eingedickten Marinade bestreichen. Nochmal kurz zurück in die Pfanne – die Soße wird dadurch nochmal heiß und der enthaltene Zucker karamellisiert leicht…*mjam*

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Direkt servieren! 🙂

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Dazu passt:
In Korea: ein Green-Tea-Latte ToGo, ist schließlich Streetfood.  Auf der nächsten Grillparty: ein leckerer, grüner Salat oder ein Glasnudelsalat mit Sprossen und Erdnüssen.

Übrigens: Im Juni werde ich diese Leckerei bei “Daheim & Unterwegs” live für euch im WDR kochen! 🙂

 

8 Kommentare

  1. Hi, Danja,

    I hope you’re well and happy to see our picture~ haha
    I could not read article but I totally understood what you want to tell.
    Your 닭꼬치 looks really delicious!! and thank you for letting all German know delicious taste.!
    Have a good day~!!

    Jinah

    • Hey Jinah,

      thank you so much for your reply 🙂
      I’m sure you know how to do Dakkochi, so you don’t need my receipe ;-). Say hello to your cute little boy from me and best regards from Germany,
      Danja

  2. Statt Hähnchenbrust mit Knochen (kriege ich bei unserem Edeka nicht so einfach) kann man auch Pollo Fino holen, das ist der Hähnchenschenkel ohne Knochen.

  3. Vielen Dank für das Rezept.

    In türkischen Supermärkten bekommt man meistens ausgelöste Oberschenkel, Unterschenkel und vieles mehr vom Huhn.

  4. Hallo Danja,
    heute ,trotz der kalten Sophie ,die Hähnchenspieße gegrillt.

    suuuper lecker!!!!!!!!!!!!

  5. Ich habe Nashi-Birnen gestern gesehen! Jetzt weiss ich, wass ich damit machen soll.

  6. Moin Danja,

    das bauen wir am Wochenende nach. Und das werde dann sogar ich kosten. Sieht einfach großartig aus!

  7. Hallo Danja,
    ein tolles Rezept, schmeckt wirklich super! Statt Birne habe ich einen Apfel in die Marinade gerieben, weil ich vergessen hatte, eine Birne auf den Einkaufszettel zu schreiben – hat auch gepasst. 😉
    LG, Chrissy

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