Leckere Gemüseschätze: Schwarzwurzel-Gratin

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Huhu ihr Lieben,

vielen Dank für die vielen tollen Vorschläge für weitere “Gemüseschätze”, die in den letzten Tagen bei mir eingegangen sind. Ich werde bestimmt viele davon umsetzen… einige kannte ich übrigens selbst auch nicht, das wird total spannend!

Einer der Vorschläge war übrigens Schwarzwurzeln – das hab ich gleich mal umgesetzt, grade gibt es die nämlich noch zu kaufen. Die Saison geht noch etwa einen Monat, bis Ende März/Anfang April. Ich habe sie auf dem Wochenmarkt gekauft, aber ich habe sie in den letzten Wochen auch schon mal im Supermarkt gesehen. Besonders teuer sind sie nicht, ich habe auf dem Markt 3 €/Kilo bezahlt.

Schwarzwurzeln nennt man auch “Winterspargel”, was erst mal optisch (abgesehen von der Form) nicht nachvollziehbar ist, denn Schwarzwurzeln sehen so aus, wenn man sie kauft:

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Aber wenn man sie geschält hat, ist der Vergleich zu Spargel schon viel logischer – Schwarzwurzeln sind innen nämlich weiß!

Anders als bei Spargel muss man beim Schäler aber etwas beachten: Schwarzwurzeln sondern einen klebrigen weißen Saft ab, wenn man  die Schale entfernt oder einschneidet. Damit einem die Finger und der Schäler nicht völlig verkleben, behelfe ich mir so:

1. Die Schwarzwurzeln unter fließendem Wasser abbürsten (mit einer Abwaschbürste) um die Erde zu entfernen.

2. Die Spüle gut säubern, mit Wasser füllen und einen guten Schuss Essig hineingeben. Der Essig verhindert, dass die geschälten Wurzeln braun werden.

3. Mit einem Sparschäler schäle ich die Wurzeln komplett unter Wasser. Außerdem schneide ich die Enden ab. Erst wenn ich die Wurzeln weiterverarbeite, nehme ich sie aus dem Essigwasser und entsorge danach die Schalen und Enden.  Das sieht ziemlich wild aus in der Spüle, ist aber schnell wieder aufgeräumt.

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4. Zubereitet werden können die rohen geschälten Schwarzwurzeln jetzt wie Spargel. Der Geschmack geht tatsächlich auch etwas in die Richtung von Spargel…ich finde sie aber etwas sättigender, die Konsistenz würde ich irgendwo zwischen Spargel und junger Kartoffel ansiedeln. Sehr lecker!

Für euch habe ich eins meiner liebsten Spargelgerichte mal ein wenig “umgebastelt”- und es war echt richtig gut!

Zutaten für 2 Personen (mit einem Salat dazu als Hauptgericht ausreichend):

800 g Schwarzwurzeln (roh/ungeputzt gewogen)
120 g gekochter Schinken, in dünnen Scheiben
125 ml Brühe (vom Kochen der Schwarzwurzeln aufbewahren)
125 ml Sahne (ich nehme fettarme Küchencreme von Rewe, 7% Fett)
1 Handvoll geriebener Käse*
1 EL Butter
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer, Muskat. Wer mag: etwas Estragon
1 Eigelb
1 EL Mehl

*Für Kalorienfüchse: nur 2 EL Käse, dazu 1 EL fettarmen Schmelzkäse einrühren. Wird genau so cremig.

Zubereitung:

1. Die Schwarzwurzeln schälen wie oben beschrieben. Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen und die geschälten Schwarzwurzeln darin 20-25 Minuten garen (je nach Dicke). Sie sollten etwas fester bleiben als Spargel. Abgießen, 1 Tasse der Brühe aufbewahren. Den Backofen auf 220 Grad vorheizen.

2. Im Topf die Butter schmelzen, die Zwiebelwürfel und den Knoblauch darin glasig braten.

3. Das Mehl hinzugeben, etwa 1 Minute mitbraten, dabei gut rühren. Mit der Brühe und der Sahne/Küchencreme ablöschen, etwas einköcheln lassen. Kräftig mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

4. Einige EL der Soße in einer Tasse mit dem Eigelb verrühren. Die Soße vom Herd nehmen und nicht mehr aufkochen lassen. Das Eigelb-Gemisch unterrühren, ebenso den Käse. Gut verrühren.

5. Eine flache Auflaufform mit der Hälfte des Kochschinkens auslegen. Darauf kommen die Schwarzwurzeln, darauf eine 2. Lage Kochschinken. Dann alles mit der Soße übergießen und bei 220 Grad etwa 20 Minuten backen. Der Bio-Kochschinken von Rewe ist sehr schön dünn geschnitten, aber es gibt sicher auch noch anderen.

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Dazu gabs bei uns eine große Portion grünen Salat und einen feinherben Weißwein, in diesem Fall eine Scheurebe vom Weingut Petri in der Pfalz. Prost!

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Fazit: Schwarzwurzeln schmecken richtig gut und machen auch etwas satter als Spargel. Das Schälen ist zwar nervig, aber in der Spüle unter Wasser ist es halb so wild. Wenig Kalorien für viel satt & lecker 🙂

 

7 Kommentare

  1. War mal wieder lecker, aber ne klebrige Angelegenheit beim Schälen…habe nicht dran gedacht “unter Wasser” zu schälen.

    • Ich finde es immer total interessant zu lesen, wie anrdee auf den Inhalt ihrer Gemfcsekiste reagieren! Es ist irgendwie immer eine Wundertfcte und witzig, wenn man auf einmal irgendein Gemfcse drin hat, mit dem man zuerst gar nichts anfangen kann, aber nachher herausfindet, dass es total lecker ist! Das Rezept klingt gut… Mal schauen, ob Schwarzwurzeln auch bald mal bei mir drin sind… 😉

  2. Eine Alternative zum unter Wasser schälen ist auch das Dämpfen mit der abgebürsteten Schale, Im heissen Zustand lassen sich die Schalen problemlos ablösen.

    • Huhu Robi,

      diesen Trick kannte ich noch nicht, aber ich finde es etwas unpraktisch, wenn man die Schwarzwurzeln dann weiterverarbeiten will- nach dem Dämpfen sind sie ja schon gar, oder?

      Grüssli,
      Danja

  3. Hallo!

    Ob das Rezept statt mit Schinken auch mit Hackfleisch funktioniert? Oder Salami? Außer Hack und Salami ißt mein Liebster leider kein Fleisch. Und was empfiehlst Du als Beilage? Karoffeln?

    LG und danke für das schöne Rezept!
    Timoleon.

  4. Ich liebe Schwarzwurzel. Aber bisher habe ich sie nur selten gemacht, weil mich die Schweinerei beim Schälen total abgenervt hat. Und das wirklich jedes Mal. Danke für den Tipp mit dem Essigwasser! Das probiere ich beim nächsten Mal direkt aus. Vielleicht gibt es dann zukünftig doch öfter leckere Schwarzwurzel. 🙂

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