Kräuterquark aus Park, Wald und Wiese

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Habt ihr irgendwo in der Nähe ein kleines Wäldchen? Eine größere Wiese oder einen Park? Super, denn da wachsen im Moment vermutlich fast alle Zutaten für einen leckeren Kräuterquark :-).

Okay, vorne: ich war auch zuerst sehr skeptisch. Aber am letzten Wochenende durfte ich bei der “Expedition Colonia” eine Kräuter-Sammel-Führung an einem Kölner Weiher mitmachen…und seitdem halte ich bei jedem Waldspaziergang interessiert die Augen auf. Und es stimmt – fast überall wachsen genau die Zutaten, die richtig lecker schmecken – man muss sie nur pflücken, mitnehmen und waschen. Einige hab ich für euch fotografiert, bei anderen mochte ich mich grade nur ungern auf den Boden werfen…*lach* – da hab ich dann nur später in der Küche die Blätter fotografiert. Aber es sind wirklich nur Kräuter dabei, die ihr momentan überall findet und die im Internet auch sonst gut beschrieben sind, es gibt also genug Bilder.

Aber zuerst mal die Zutaten, die ich für meinen Kräuterquark verwendet habe:

250 g Quark (Fettstufe nach Geschmack)
3 EL Naturjoghurt
50 ml Sahne oder fettarme Küchencreme
1 Handvoll Giersch-Blätter
1 Handvoll Knoblauchrauke-Blätter
1 Handvoll Bärlauch
1 Handvoll Gundermann (davon nutzen wir hinterher aber nur die Blüten als Deko)
Einige Blüten vom Löwenzahn (Deko)
Einige Blüten von Gänseblümchen (Deko)
Einige Stängel Wiesenschaumkraut (Blätter und Blüten)
Salz, etwas Pfeffer, nach Geschmack 1 EL Zitronensaft

Und hier stelle ich euch die Zutaten von der Wiese nochmal im Einzelnen vor:

Gundermann

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Diese kleinen Pflänzchen wachen oft am Rand von Wiesen, aber auch mittendrin. Man erkennt sie an den kleinen blauen Blüten, sie sind mit nichts zu verwechseln. Auf der Wiese bleiben sie oft klein, im Schatten am Waldrand werden sie deutlich größer, vor allem die Blätter. Die Blätter schmecken ein wenig nach Minze, man könnte sie auch für den Quark verwenden, wenn man das mag.  Ich nehme aber nur die Blüten, die sich hinterher toll als Deko machen.

Knoblauchrauke

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Dieses Gewächs hat mich am meisten erstaunt bei der Kräuterwanderung.  Wenn man erst mal weiß, wie es aussieht, entdeckt man es am Wald- und Wiesenrand praktisch ÜBERALL. Wirklich. Es riecht und schmeckt deutlich nach Knoblauch, man sollte allerdings eher die oberen, jungen Blätter nutzen, die älteren werden etwas bitter (aber nicht ungesund). Die Knospen in der Mitte kann man ruhig mit abpflücken, sie schmecken nach fast nix ;-).

Giersch

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Den kannte ich bisher nur, weil Freunde die einen Garten haben, immer fürchterlich stöhnen, der “Giersch würde alles überwuchern”. Unsere Kräuterführerin hatte dafür nur einen einfachen Tipp parat: “nicht aufregen, aufessen!”. Und wirklich, man muss ihn einfach mal probieren. Er schmeckt wie eine Mischung aus Petersilie und Möhre/Petersilienwurzel und macht sich deshalb hervorragend im Quark. Leider war es dort, wo ich ihn gefunden habe sehr feucht, deshalb konnte ich kein schönes Bild machen, erst später in meiner Küche. Aber im Netz gibt es Fotos von Giersch in Massen!

Wiesenschaumkraut

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Die Stängel sind so filigran, dass man manchmal erst 2 x hinsehen muss bis man merkt, dass auch diese Pflanze auf vielen Wiesen wächst. Man findet sie allerdings nur dort, wo nicht zuuu häufig gemäht wird. Die Blätter haben einen scharfen Geschmack nach Senf, die Blüten schmecken wie scharfe Kresse. Eine super Ergänzung auf jedem Butterbrot und natürlich auch im Quark!

Die Erklärung für Bärlauch lasse ich mal weg – den habe ich auf dem Wochenmarkt gekauft, weil ich in Köln keine schöne Stelle kenne, an der man welchen sammeln kann :-(.  Wer grade keinen kriegt, kann stattdessen auch 1-2 Zehen Knoblauch nehmen!

Zubereitung Quark:

1. Den Quark mit Joghurt und Sahne gut verrühren.

2. Die Blättchen vom Giersch, Bärlauch und der Knoblauchrauke waschen und trocknen (ich nehme dafür die Salatschleuder. Alles grob hacken und zum Quark geben.

3. Vom Wiesenschaumkraut die Blüten und Blättchen abzupfen. Die Blätter grob hacken und zum Quark geben, einen Teil der Blüten ebenfalls. Ein paar Blüten für die spätere Deko behalten.

4. Die Blüten vom Gundermann und den Gänseblümchen abzupfen und waschen. Für die Deko behalten.

5. Die Löwenzahnblüten waschen und beiseite legen.

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6. Den Quark mit den Kräuter gut pürieren. Er sollte dann ein bisschen hellgrün werden.

7. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und noch etwas durchziehen lassen.

8. Mit den übrigen Blüten garniert servieren, von den Löwenzahnblüten die gelben Blätter herauszupfen dafür – nicht komplett essen.

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Hmmmm…lecker!

Übrigens: Wer aus der kölner Umgebung mal gezeigt bekommen möchte, wo und wie man die grünen & bunten Leckereien findet und erntet..einfach Bescheid geben, ich gehe sicher noch öfter sammeln in den nächsten Wochen!

 

3 Kommentare

  1. Liebe Dania,

    das ist ja mal wieder eine tolle Idee, Giersch habe ich sogar im Garten, aber ob ich den wirklich essen kann…
    da ich aus der Nähe von Köln komme, wäre ich an einem “geführten Kräuter-Spaziergang” sehr interessiert, gehe sowieso jeden Tag mit dem Hund. Vielleicht können wir uns ja mal beim Spazieren gehen treffen?
    Lieben Gruß
    Ute

    • Hey Ute, den Giersch aus dem Garten kannst Du bestimmt essen…solange der Hund da nicht regelmäßig sein Geschäft erledigt? 😉 Allerdings schmecken die jungen Blätter am besten.
      Das mit dem Spaziergang bekommen wir sicher hin, wenn Du magst. Ich schreibe Dir die nächsten Tage mal an die Mailadresse, die Du hier angegeben hast :-).
      Grüssli,
      Danja

      • Mein Hund ist da eigen, der macht sein Geschäft nicht an mein Unkraut…
        🙂
        Freue mich auf Deine Mail.

        Lieben Gruß
        Ute

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