Gemüseschätze: gefüllte Auberginen wie beim Türken (aber nicht so fettig!)

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Auberginen  kennt zwar irgendwie jeder, aber als ich ein bisschen herumgefragt habe, sagten viele “die schmecken mir gar nicht” oder “die schmecken doch nur mit Tonnen von Fett zubereitet”. Letzteres kann ich nachvollziehen – auch mir haben Auberginen bisher immer nur dann gut geschmeckt, wenn sie frittiert oder mit seeehr viel Olivenöl gebraten waren. Die Herausforderung musste es also sein,  Auberginen lecker & fettarm zugleich zuzubereiten. Und da mir persönlich Auberginen immer mit Hackfleisch gefüllt beim Türken am besten geschmeckt haben, habe ich mir dieses Rezept vorgeknöpft.

Die Auberginen einfach auszuhöhlen und zu füllen (so würde ich es mit Pilzen oder Zucchini machen), klappt leider nicht. Die Aubergine ist zu fest und das Fruchtfleisch nach dem Backen so komisch gummiartig. Also wird die Aubergine im türkischen “Klassiker” (heißt dort Karniyarik) im Ganzen frittiert, dann aufgeschnitten und gefüllt. Frittieren fällt bei einer fettarmen Zubereitung natürlich aus, deshalb habe ich mich eines anderen Tricks bedient, den ich auf chefkoch.de gefunden habe:

Die Aubergine wird aufgeschnitten, eingeritzt und dann eine halbe Stunde lang ohne Füllung gebacken. Dabei wird sie so weich, als hätte man das Innenleben frittiert. Ich konnte das zu Beginn kaum glauben – aber es stimmt! Probiert es doch einfach auch mal aus, hier kommt mein “abgespecktes” Rezept für gefüllte Auberginen wie beim Türken:

Zutaten für 3 Personen

3 (eher etwas kleinere) Auberginen, jeder bekommt 2 gefüllte Hälften
400 g mageres Rinderhackfleisch
2 rote Paprika (ca. 300 g zusammen)1-2 Chilischoten
3 Knoblauchzehen
1 Zwiebel
1 Bund glatte Petersilie
1 Dose gehackte Tomaten
60 g Tomatenmark
ca. 150 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
Etwas Olivenöl

Zubereitung:

1. Den Ofen auf 200 Grad vorheizen

2. Die Aubergine längs halbieren und mit einem Messer rasterartig einritzen. Dabei nicht nur oberflächlich einschneiden (wie bei einer Entenbrust), sondern tief ins Fruchtfleisch. Die Hälften im Ofen etwa 40 Minuten backen, in der Zeit kann man sich gut um die Füllung kümmern.

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3. Die Zwiebel, den Knoblauch, die Chilischote(n) (je nach gewünschter Schärfe) und die Paprikaschoten fein würfeln. Grade bei der Paprika dauert das etwas und nervt auch, aber es ist wichtig, damit die Füllung hinterher schön homogen ist. Wer hat, kann die Paprika durch einen Zerkleinerer jagen. Die Petersilie ebenfalls hacken.

4. 1 EL Olivenöl erhitzen und das Hackfleisch darin krümelig anbraten. Wenn es fast durch ist, Knoblauch, Zwiebel, Paprika und Chili hinzugeben, kurz mitbraten (1-2 Minuten). Dabei immer wieder rühren.

5. Nun die Tomaten, Tomatenmark und die Gemüsebrühe hinzugießen, kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Ganze bei geschlossenem Deckel rund 10 Minuten köcheln lassen. Wer keinen Deckel für seine Pfanne hat, sollte irgendwie improvisieren, mit einem Topfdeckel oder einem großen Teller.

6. Nach 10 Minuten den Deckel abnehmen und die Petersilie einrühren. Nochmal gut abschmecken und ggf. etwas einköcheln lassen.

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7. Die Auberginen sollten fertig sein, wenn sie oben leicht bräunen. Das Fruchtfleisch muss weich sein und sich leicht nach unten drücken lassen. Ihr nehmt die Auberginen aus dem Ofen und drückt das Fruchtfleisch mit einem Löffel herunter. Es zermatscht dabei etwas, das macht aber nichts. Ihr braucht etwas Platz für die Füllung, aber nehmt das Fruchtfleisch nicht heraus, nur nach unten drücken. Das sieht jetzt nicht soo hübsch aus, aber da kommt ja die Füllung drauf:

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8. Die Füllung auf den Auberginen verteilen & die Auberginenhälften in eine große Auflaufformgeben. Nun gießt ihr heißes Wasser in die Auflaufform, aber nur etwa 1 cm hoch. So wird auch die lila Schale schön weich. Das Waser sollte die Füllung aber lieber nicht berühren.

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9. Ab in den Ofen für 20 Minuten – fertig.

Mich sättigen die Auberginen sehr (ist auch keine kleine Portion), deshalb gibt es dazu immer Salat & Kräuterquark oder Tzatziki.

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Lasst es auch schmecken!

4 Kommentare

  1. Das klingt prima! Wird vorgemerkt für’s Wochenende. Interessant (weil noch nie gemacht) finde ich auch das Auffüllen mit 1cm Wasser, damit die Schale weich wird, danke! B-) \m/

    • Huhu,
      das mit dem Wasser hab ich mir aus einem türkischen Rezept abgeguckt, bei dem neben der Aubergine in der Form noch Kartoffeln gegart werden :-).
      Grüssli,
      Danja

  2. Tolle Idee…solche gefüllten Auberginen habe ich in Spanien auch oft gegessen und gemacht…hier Österreich eigentlich noch nie…danke für´s wieder-in-Erinnerung-rufen..

    Schöne Grüsse
    Tanja

  3. Zum Garen der Aubergine habe ich am Wochenende auch einen Vorschlag bei “Jamie Oliver” gesehen. Er hat die komplette Aubergine für 7 Minuten in die mit 900W geschaltete Mikrowelle gelegt und dann aufgeschnitten.
    Er hat sie aber nur zur Hälfte aufgeschnitten (ähnlich eines Schmetterlings) und hat sie dann mit der Schale noch unten in eine leicht gefettete Pfanne gelegt, bis die Schale schön knusprig war.
    Das ganze gabs dann zu Cous-Cous mit einem Gemüse-Ragout…..Tomaten, Paprika, Zwiebeln…..und auch eine kalten Joghurt-Kräuter-Sosse.

    Ich werde aber auch Deine Variante mal ausprobieren. Danke dafür!

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