Fix ohne Fix: Hackfleisch nach Jäger Art

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Huhu ihr Lieben,

Die Zeit rennt – noch 8 Wochen bis Weihnachten – da freue ich mich, dass ich vor dem ganzen Trubel nochmal dazu komme, eine Runde Fix-ohne-Fix-Experimente zu Ende zu bringen. Ihr reicht so fleißig Vorschläge ein, es ist der Wahnsinn! Ich hätte nie gedacht, dass es so viele Tütchen überhaupt nur gibt! 🙂

An dieser Stelle allen Lesern, die so lieb waren und mir ihre Lieblingstüte verraten haben, mal ein ganz dickes Dankeschön- ohne euch gäbe es die bereits mehr als 40 nachgekochten “Fix ohne Fix”-Gerichte nämlich gar nicht. Danke für euren Input und – noch viel wichtiger- für das zahlreiche Feedback, dass ihr zu den fertigen Rezepten gebt. Das hilft nämlich nicht nur mir bei der Weiterentwicklung der Rezepte, sondern vor allem auch euren Mitlesern beim Nachkochen jeden Tag!

Die beliebtesten Fix-ohne-Fix-Gerichte bis heute sind übrigens (gemessen an Klicks und Kommentaren):

Platz 1: Gemüsebrühe                      Platz 2: Bauerntopf                   Platz 3: Schlemmerfilet Bordelaise             IMG_2569-e1362585070866     image-82-e1418381962623   IMG_1887-e1358842800424

Heute habe ich ein Fixgericht nachgekocht, über das ich zuerst etwas schmunzeln musste. Hackfleisch in Jägersoße – gibt es das wirklich? Ist das nicht einfach ein Jägerschnitzel für die, die keine Lust haben ein Schnitzel zu panieren? Na, versuchen wir es mal. Aber schnell war ich eines Besseren belehrt – anders als in der Schnizelversion verbindet sich das Hackfleisch super mit der Soße und bildet so eine Konsistenz ähnlich wie Bolognese – aber eben nicht mit Tomate und Rotwein sondern mit Pilzen und cremiger Rahmsoße. Und das Beste war: Es gibt echt schnell und eignet sich daher hervorragend auch als Feierabend-Gericht.

Auf dem Tütchen standen Nudeln als Beilagen-Empfehlung. Das schmeckt auch sicher gut (besonders Spätzle müssten super dazu sein), aber das wäre mir für abends schlicht etwas zu mächtig gewesen- deshalb habe ich meinen alten Lurch-Spiralschneider hrausgekramt und ein paar Möhrenspaghetti dazu gemacht. Das passte mir wirklich super in den Kram, so hatte jede Portion locker 300 Kalorien weniger und die Gemüsebeilage war auch gleich dabei. Zudem ist die Kombi Hackfleisch-Möhre ja ohnehin sehr lecker – für diesen Zweck habe ich die Möhren kurz mit Butter, Salz und Pfeffer geschwenkt und später mit etwas Zucker leicht karamellisiert. Ein Gedicht!

Aber zurück zum eigentlichen Thema- der Hackfleischsoße: Ich habe mich zuerst gewundert, weshalb das Originaltütchen 10 Minuten köcheln soll (ähn – natürlich der Inhalt, nicht die Tüte ;-)) – bis ich gemerkt habe, dass die Champignons nicht frisch hinzugegeben, sondern gefriergetrocknet in der Tüte sind, Vermutlich dauert es einfach ein paar Minuen, bis sie eingeweicht sind.

Wir machen das anders und geben die Pilze frisch hinzu. Dadurch müssen wir zwar in 2 Runden anbraten, aber wir sparen ja die 10 Minuten Kochzeit am Ende:

Zutaten für 2 Portionen:

300 g Rinderhack
1 kleine Zwiebel oder Schalotte
1 TL Tomatenmark
150 g frische Champignons (weiß oder braun)
150 ml Rinderbrühe oder -Fond
75 ml Schlagsahne*
1 El glatte Petersilie, gehackt (TK geht auch)
Salz, Pfeffer, etwas Zucker
etwas Öl oder Butterschmaz zum Anbraten
1 gehäufter TL Speisestärke + 2 EL Wasser

*Kaloriensparer nehmen leichte Kochsahne

Zubereitung:

1. Die Zwiebel fein hacken, die Petersilie ebenfalls (wenn keine TK-Petersilie verwendet wird)

2. Die Champignons in Scheiben schneiden.

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3. Etwas Fett in einer Pfanne erhitzen und das Hackfleisch bei hoher Hitze rundherum krümelig anbraten. Wenn es gerade durchgebraten ist, herausnehmen und in eine Schüssel geben. Die Pfanne nicht ausspülen!

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4. In der Pfanne -falls nötig- etwas neues Fett erhitzen und die Zwiebeln darin anschwitzen. Die Zwiebeln sollten glasig sein, dann die Pilze mit in die Pfanne geben. Beides anbraten, bis die Pilze braun sind und ein paar Röststoffe am Pfannenboden zu sehen sind.

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5. Nun das Tomatenmark in die Pfanne geben und sehr gut einrühren und mitbraten. Das dauert einen Augenblick. Das Tomatenmark dann noch rund 1-2 Minuen mitrösten, es darf ruhig etwas dunkel am Pfannenboden werde (sollte aber nicht verbrannt riechen).

6. Die Brühe, das Hackfleisch und die Sahne/Kochsahne sowie die gehackte Petersilie hinzugeben, umrühren und aufkochen lassen. Unterdessen die Speisestärke in einer kleinen Schüssel mit dem Wasser glatt rühren. In die Soße geben, sehr gut umrühren und nochmal aufkochen lassen. Die Soße dickt jetzt an. Kurz köcheln lassen- wenn ihr eine dickflüssigere Soße möchtet, Vorgang nochmal mit etwas Speisestärke wiederholen.

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7. Mit Salz, Pfeffer und einem halben TL Zucker abschmecken.

Mit Nudeln, Gemüsenudeln, Kartoffeln oder der Beilage eurer Wahl servieren.  Ich persönlich würde mit “nur” Nudeln etwas Frisches vermissen und dann einen grünen Salat dazu reichen.

Und hier wie immer der Vergleich von Zeit und Aufwand:
Das Tütchen kostete 90 Cent und ergibt die gleiche Menge Soße, 90 Cent sind also mein Vergleichspreis. Bratfett und Hackfleisch werden auch bei der Tütenzubereitung verwendet und fallen daher nicht ins Gewicht. In meiner Version kommen die Champignons, Sahne, Brühe, Tomatenmark und Gewürze hinzu. Der Peis dafür kann sehr unterschiedlich sein- wer zB selber Rinderbrühe einkocht, zahlt für 150 ml nur einen Centbetrag, wer einen Fond im Glas kauft, allein für diese Menge gut und gerne 1 €. Der Preis für Sahne, Gewürze, Petersilie und Stärke liegt anteilig gerechnet bei rund 45 Cent, die Champignons bei 70 Cent. So ganz kann die frische Version deshalb preislich dieses Mal nicht mithalten- je nach Auswahl liegt man für alles, was man sonst über die Tüte abdeckt, bei rund 1,30 -2 €- also pro Person gute 50 Cent mehr als für die Tüte.
Die Zubereitungsdauer ist ähnlich, allerdings verbringt man in meiner Version die 10 Minuten Kochzeit aus der Tütenanleitung  nicht mit Warten, sondern mit Schneiden, Anbraten oder Probieren. Insgesamt aber sind beide Versionen in etwa 20 Minuten auf dem Tisch, wenn man seine Zeit gut einteilt.

18 Kommentare

  1. Hallo Danja,

    klingt sehr gut und ich werde es schnell ausprobieren, da ich ein Hackfleischfan bin. Eine Frage – trifft das Hachfleisch vor dem Servieren noch auf die Pilzsoße, z.b. in der Pfanne, oder wird die Pilzsoße über das Hachfleisch gegeben, wenn es auf dem Teller ist, mit welcher Beilage auch immer.
    Viel Grüße
    Udo

    • Huhu Udo,

      bitte entschuldige meine späte Rückmeldung…ich war total im stress und habe deinen Kommentar übersehen. Ein anderer User machte mich ebenfalls darauf aufmerksam, dass ich vergessen hatte, das hack und die Soße “wieder zu vereinen”. ich habe es nun im rezept ergänzt!

      Lass es Dir schmecken und liebe Grüße,
      Danja

      • Hallo Danja,

        nun habe ich es gekocht – es schmeckt einfach sehr, sehr gut. Ich habe Waldpilz- statt Rinderfond genutzt, das stärkt den Pilzgeschmack.

        Danke, ein tolles Rezept.
        Udo

  2. Auf die Tüte habe ich gewartet. Die mag ich total gerne, möchte aber eigentlich lieber frisch statt mit Tüte kochen.
    Lieben Dank für das Rezept, das wird bald nachgekocht, freue mich schon drauf.

    Und übrigens einen großes Lob für deine Seite,
    die mag ich total gerne, finde sie irgendwie netter als andere die ich kenne.

    • Hey Leonich,

      vielen dank für Deinen netten Kommentar- ich freue mich sehr, dass Dir Feinkostpunks gefällt. Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachkochen!

      Liebe Grüße,
      Danja

  3. Na wenn sich das nicht wieder lecker anhört. Bei mir wird’s vermutlich wieder Nudeln dazu geben.

    LG Rike

  4. Gestern haben wir das Rezept ausprobiert. Nachdem die Pilzsoße fertig war, habe ich das Hackfleisch dazugegeben, kurz köcheln lassen und dann noch mal abgeschmeckt.
    Kommentar Söhnchen (5): So was Leckeres hast Du ja noch nie gekocht!
    Uns hats auch sehr gut geschmeckt.
    Ich hatte das Ganze mit 1 kg Hackfleisch, 500 g braunen Champignons, 200ml Sahne und 200 ml Milch, 500 ml Brühe 2 großen Zwiebeln und 3 EL Tomatenmark gemacht. Speisestärke zum Binden brauchte ich gar nicht, weil durch das Tomatenmark die Soße schon etwas dickflüssiger wurde.
    Für meinen/unseren Geschmack hätten es sogar noch mehr Pilze sein dürfen.

    Das wirds mit Sicherheit bald wieder geben, dann probiere ich auch mal die Variante mit den Möhrenspaghetti aus. Oder es gibt Gemüse/Salat dazu. Das hatte mir etwas gefehlt, aber gestern musste es schnell gehen.

    Wieder mal: Danke fürs Testen und fürs Rezept!

    • Hallo Katharina,

      oh, das ist aber mal ein Statement von deinem Sohn! Ich freu mich riesig, wenn die Rezepte gerade bei Familien gut ankommen- deshalb vielen, vielen Dank für deinen Kommentar!
      Stimmt, mit der Pilzmenge war ich auch etwas unsicher…die war für mich ganz schwer einzuschätzen, weil die ja im Tütchen gefriergetrocknet enthalten sind und ich deshalb keine Angabe dazu hatte, wieviel wohl hineingehört. Aber das ist ja das Gute am frisch&selber-Kochen – jeder kann sich die Rezepte so anpassen, wie es ihm schmeckt. Ich erhöhe sehr oft in Rezepten die Menge an Gemüse oder Pilzen, einfach weil es gesund ist, günstig und kalorienarm. Deshalb kann ich gut verstehen, dass Dir in der Version mit “nur” Nudeln auch etwas Frisches gefehlt hat. Viel Spaß beim Testen der Möhren-version!

      Grüssli,
      Danja

  5. Hej,

    Ich bin ein grosser Fan deiner Seite, besonders die Fix ohne Fix Serie ist klasse. Den eins muss man der Glutamatmafia ja lasse, gute Ideen haben sie. Schön wenn sich jemand die Mühe macht das ganze auf vernünftige Weise nachzukochen.

    Ich denke hier ist dir ein kleiner Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, es fehlt die Beschreibung an welcher sich Hack und Sosse wieder vereinen 😉

    Gruss
    Seb

    P.S. Deine Vergleichrechnung stimmt auch nicht so ganz, den Fond für 1€ will ich sehen 🙂 Aber darum gehts hier ja auch nicht

    • Lieber Sebastian,
      vielen dank für Dein Feedback- da hat tatsächlich ein Wort gefehlt. Nun sind Hack und Pilzsoße im Rezept wieder vereint, hihi

      Was den Fond angeht: Ich schrieb ja dazu, dass es davon abhänghig ist, ob man einen selbst kocht oder kauft. Gekauft kostet Fond (zB von Rewe Feine Welt) ab 2 €/Glas. Darin sind 400 ml, wie benötigen aber nur 150. Von daher fand ich die Berechnung mit einem Euro schon durchaus richtig. Reste kann man eine Weile aufbewahren und auch einfrieren, bei Bedarf, so dass ich nicht finde, dass sie automatisch “verloren” wären, sondern dass die anteilige Berechnung richtiger ist.
      Trotzdem vielen, vielen Dank für dein offenes Auge!

      Grüssli,
      Danja

  6. Und wieder ein ganz tolles Fix ohne Fix. Ich habe es gesten gemacht und der Familie hat es super geschmeckt. Mir natürlich auch.

    Vielen Dank für Deine tollen Rezepte. Wir haben schon einiges nachgekocht.

  7. Ich stelle mich die Gerauch von Pilzen vor!

  8. Liebe Danja,
    ich finde Dein Engagement ganz toll. Ich bin heute auf Deinen Blog gestoßen und mir gefällt Dein “back-to-the-roots”-Feeling. Es macht Spaß, in Deinem Blog herumzustöbern. Vor allem das “Fix-ohne-Fix” spricht mich an, weil Du beweist, dass es KEINE Zeit- und Kostenersparnis ist, mit Tüten zu kochen. Als alleinerziehende Berufstätige habe ich mich oft zu Tütenkost hinreißen lassen, sie aber so ergänzt, dass es nicht mehr sooo schlimm ist (habe ich aus meiner Erfahrung in der Gastroarbeit übernommen – da könnte ich Sachen erzählen…). Fakt ist: Weiter so! Und dieses Rezept werde ich nach meinem Urlaub machen und Deine Gemüsebrühe auch.
    LG

  9. Hey, ich liebe deine Seite… vor allem dieses Rezept ist mein absoluter Favorit! ♡♡♡

  10. Wow….absolut perfekt das Rezept…

    Note 1+

    Vielen Dank

  11. Hab es nachgekoch und es war echt mega lecker

  12. Hallo Danja,
    bin zufällig über dieses Rezept gestolpert.
    Kenne von meiner Ex-Frau nur die Tütenvariante, die ich auch immer gern gegessen habe.
    Habe heute nach Deinen Rezept nachgekocht.
    Der absolute Hammer. Habe allerdings 350 g Champignons und 500 g Hack genommen. Tomatenmark, Sahne und Brühe verdoppelt.
    Schwiegermutter, Stieftochter (29) und Frau Nr.2 waren begeistert.
    Kommentar der Stieftochter, ” Mama jetzt brauchst Du Dich nicht mehr an den Herd steĺlen. Dein Mann kocht auch sehr gut.”
    Dazu gab es Tomatensalat aus eigenem Anbau.

    Danke für dieses tolle Rezept.

    Werde jetzt einige “fix ohne fix” Rezepte ausprobieren.

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