Fix ohne Fix: Camper-Topf mit Bratwurst

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Hallo ihr Lieben,

dieses “Fix ohne Fix” war für mich sehr spannend-  ich hatte noch nie von diesem Gericht gehört und auch die Tüte noch nie irgendwo gesehen.  Kein Wunder, wie sich herausstellte…scheinbar gibt es dieses Tütchen nicht mehr? Bei meinen Recherchen im Netz fand ich viele traurige Forenbeiträge von Leuten, die offensichtlich genau dieses Tütchen vermissen. Passender Weise fand ich dort auch viel sehr gute Beschreibungen zu Geschmack und Aussehen..so dass ich – zusammen mit den Zutatenangaben auf der Tüte- hoffentlich ein Rezept kreiert habe, das so dicht wie möglich rankommt an das alte “Fix”.
Natürlich wie immer ohne Geschmacksverstärker & anderes Gedöns- hat Spaß gemacht und war ein sehr leckeres Experiment- aber von vorne:

Da es bei uns keine Beilage dazu gab (übrigens eher nicht zu empfehlen- Kartoffelpüree müsste grandios dazu schmecken!), habe ich die anderthalbfache Menge gemacht, das reichte dann für 2 als Hautgericht. Mit Beilage würde diese Menge sicher auch für 3 reichen, “fleischfressende Pflanzen” geben vielleicht eine Bratwurst mehr in die Pfanne.

Fix-Tütchen mit “braunen” Soßen sind immer eine besondere Herausforderung- anders als bei Tomatensoßen oder cremige helle Soßen muss wird der typische Geschmack und das Aroma ja nicht von der Flüssigkeit mitgebracht. Deshalb ist es wichtig, möglichst viele Röstaromen zu produzieren…ich habe aus diesem Grund die Komponenten getrennt angebraten. Damit kann meine Version zeitlich natürlich nicht ganz mithalten, aber wenn man einfach alles gemeinsam in die Pfanne gibt ist selbst eine groooße Pfanne schnell übervoll und die Sachen schmoren nur in eigenem Saft anstatt zu braten.

Zutaten für 3 mit Beilage:

3 Bratwürstchen
2 kleine, rote Paprikaschoten
300 g Champignons
300 ml Gemüsebrühe
50 ml Sahne oder leichte Kochsahne
50 g Schmelzkäse (alternativ einen fein geriebenen milden Gouda)
1 Zwiebel
Öl oder Butterschmalz zum Anbraten
1 EL Speisestärke
1/2 TL Zucker
Salz, Pfeffer
1 TL Tomatenmark
1 EL Sojasoße

Zubereitung:

1. Die Paprika waschen und grob würfeln, die Champignons putzen und in Scheiben schneiden, die Zwiebel schälen, halbieren und in halbe Ringe schneiden, die Bratwürste in Scheiben schneiden.

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2. Etwas Fett in einer weiten Pfanne erhitzen. Die Champignons darin portionsweise bei hoher Hitze anbraten, sie sollen richtig schön rösten…. danach die Paprikastücke. Beides auf einen Teller geben und beiseite stellen. Ich halte das Gemüse (jahaaaaa…Pilze sind kein Gemüse…manno)  bei 80 Grad im Ofen warm, ist aber nicht zwingend notwendig.

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3. In der gleichen Pfanne (bitte nicht die guten Röstaromen abwaschen) nun wieder etwas Fett erhitzen und bei mittlerer Hitze die Zwiebeln in die Pfanne geben. Langsam Farbe bekommen lassen. Wenn sie beginnen zu bräunen, an die Seite schieben und die Pfanne am besten so hinstellen, dass diese Ecke keine direkte Hitze mehr bekommt. Die Bratwurstscheiben nun in die Pfanne geben.

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4. Wenn die Bratwurstscheiben ebenfalls schön angeröstet sind (Mittlere Hitze, das dauert ein paar Minuten!), mit den Zwiebeln vermischen. Nun das Tomatenmark hinzugeben und sehr gut umrühren.  Es legt sich wie ein Film um Bratwurst und Zwiebeln und röstet mit an.

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5. Etwa 1-2 Minuten mit dem Tomatenmark durchschwenken, dann Pilze und Paprika wieder in die Pfanne geben und nochmal gut umrühren. Es sollte sich nun genügend Röstaroma am Pfannenboden gebildet haben, um eine leckere, einfache Soße zu zaubern.

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6. Die Gemüsebrühe (ruhig recht kräftig, ich nehme 2-3 TL meine Gemüsebrühenwürze) in die Pfanne gießen und gut umrühren- der Röstansatz vom Boden sollte sich lösen. Aufkochen und kräftig mit Salz, 1/2 TL Zucker und Pfeffer abschmecken.

7. Die Speisestärke in 2-3 EL kaltem Wasser auflösen, in die kochende Soße geben. Die Soße bindet jetzt, dabei immer weiter rühren. Sobald die Speisestärke gut eingerührt und die Soße nochmal aufgekocht ist, vom Herd ziehen und Sahne/Kochsahne sowie Schmelzkäse einrühren. nochmal heiß werden lassen, aber nicht unbedingt kochen lassen.

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Weshalb binde ich die Soße, bevor Sahne und Käse hinein kommen? Das ist ganz einfach- ich nutze für beides fettarme Produkte, die -wenn man etwas sprudelnd aufkocht- ein wenig unappetitlich ausflocken würden. Wer vollfette Produkte nimmt, kann sie auch erst hineingeben, die Soße dann binden und nochmal aufkochen.

8. Nochmal abschmecken und genießen 🙂

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Tipp: Wer die Soße etwas heller möchte, gibt mehr Käse/Sahne  hinein. Im Vergleich zum Originaltütchen müssten es bei dieser Menge 75 g Käse sein, ich habe aber nur 50 genommen, so ist meine Soße etwas dunkler.

Und hier kommt der Vergleich von Zeit und Geld:
Das Tütchen kostet knapp 80 Cent, ich habe die anderthalbfache Menge zubereitet und vergleiche mich somit gegen 1,20 €. Bratwurst, Paprika, Bratfett, Champignons und Käse kommen auch bei der Original-Zubereitung hinzu und fallen somit aus der Rechnung heraus. Zusätzlich verwendet habe ich 1 Zwiebel, Brühe, 1 TL Tomatenmark, 1 EL Speisestärke, Zucker, Salz, Pfeffer und 50 ml Sahne. Anteilig gerechnet sind das keine 50 Cent, die meisten Sachen halten sich ewig und finden in vielen Rezepten Verwendung. Selbst wenn man Tomatenmark und Sahne komplett anrechnet (ganze Tube/Becher) käme man (im Discounter gekauft) bei allem zusammen etwa auf 1,20 €.
Der Aufwand ist etwas höher. Um an genug Geschmack für die braune Soße zu kommen, müssen wir die Zutaten einzeln und langsam anrösten. Alles in allem dauert die Zubereitung so rund 30 Minuten, mit Tütchen vermutlich etwa 10-15 Minuten.

9 Kommentare

  1. Habe heute deinen Camper Topf nachgekocht, wirklich lecker!
    Da ich generell keine Fix-Tüten verwende, weiß ich natürlich nicht wie das “Original” schmeckt, aber es ist ein tolles Kinderessen mit Kartoffelpüree.

  2. Bridgetjones

    Hatten den Camper-Topf heute Abend (mit Pommes) und sind begeistert ! Super lecker und wirklich fix gemacht- wird es bei uns öfter geben. Ich kenne das Fix-Tütengericht nicht; macht aber nichts- so frisch gekocht ist es definitiv sehr lecker. Danke für das Rezept !

  3. Das war eine sehr köstliche Möglichkeit, die übrig gebliebene Grill-Bratwurst vom Vortag (hab sie dafür einfach geschält) zu verarbeiten. Ich habe die Soja-Soße zum Schluß dazugegeben (habe dazu im Rezept nichts weiter gefunden), Penne dazu > alle waren begeistert! Vielen Dank 🙂

  4. Sehr lecker! Wir hatten Kartoffelpüree dazu und es hat perfekt gepasst.

  5. Liebe Danja,

    heute nun habe ich den Camper-Topf zum allerersten Mal zubereitet. Den Kommentar meiner Familie gebe ich mal direkt an Dich weiter – Megalecker !!!
    Und Danke für den Tipp mit dem Kartoffelpüree, das gab es direkt dazu.

    Dieses Rezept bleibt auf jeden Fall in meinem Rezeptordner.

    Eine Frage habe ich aber noch – wann kommt eigentlich die Sojasoße zum Einsatz? Ich hatte mit Schrecken festgestellt, dass ich die überhaupt nicht verwendet habe, konnte aber in der Rezeptbeschreibung auch nichts finden. Ich hab dann einfach eine ganz kleine Menge
    (1/4 TL)zum Schluss hinein gerührt.

  6. Ich habe dieses oberleckere Essen nachgekocht und muss sagen Note 1 mit *!!!
    Ich habe allerdings den Schmelzkäse weggelassen da ich das Gericht so schon total gelungen und lecker fand und hab nur einen kleinen Schuss Sahne dazu getan. Habe nur ein bisschen mehr Soße gemacht, weil sie so lecker geschmeckt hat und Kartoffelbrei dazu gekocht. Mein Freund fand es auch total lecker. Das wird es auf jeden Fall öfter geben!!! Ein leckeres deftiges Essen.

  7. Hallo Danja,
    ich bin durch Zufall auf deine Seite gestoßen und habe schon 3 Rezepte ausprobiert. Daher wollte ich gerne auch einen Kommentar da lassen. Die Rezepte sind wirklich klasse und schmecken viel besser als die Fix-Gerichte. Sogar mein Mann ist begeistert und das heißt schon was 🙂
    Vielen Dank dafür! Ich werde fleißig weitere Rezepte von dir ausprobieren.

  8. ich habe diesen bei uns sehr beliebten Campertopf am Wochenende wieder zubereitet. Diesmal aber mit Nürnberger Rostbratwürstchen. Und was soll ich sagen, das war nochmal leckerer. Und sah irgendwie auch *gefälliger* aus. Naja, an den Würstchen kann es eigentlich nicht gelegen haben. Aber ich werde ihn jetzt immer mit den kleinen Nürnbergern zubereiten. Natürlich mit mehr als nur 3 Stück :)))

  9. Super lecker!!! Vielen, vielen Dank für die tollen Rezepte!

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